Late Night with the Devil

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Film
Titel Late Night with the Devil
Produktionsland Australien
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2023
Länge 93 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Cameron Cairnes,
Colin Cairnes
Drehbuch Cameron Cairnes,
Colin Cairnes
Produktion David Dastmalchian,
Derek Dauchy,
Mat Govoni,
Roy Lee,
John Molloy,
Steven Schneider,
Adam White
Musik Roscoe James Irwin,
Glenn Richards
Kamera Matthew Temple
Schnitt Cameron Cairnes,
Colin Cairnes
Besetzung
Synchronisation

Late Night with the Devil ist ein Horrorfilm von Cameron und Colin Cairnes. Der Found-Footage-Film mit David Dastmalchian in der Hauptrolle als Fernsehmoderator, der seine Late-Night-Show mit einem Special zu ausschließlich übernatürlichen Phänomenen zu retten versucht, feierte im März 2023 beim South by Southwest Film Festival seine Premiere und kam im April 2024 in die australischen Kinos. Der Kinostart in Deutschland erfolgte Ende Mai 2024.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Fernsehmoderator Jack Delroy hat sich mit seiner Erfolgsshow Night Owls eine Fangemeinde aufgebaut, die sich über die ganzen Vereinigten Staaten verteilt. Nach dem Tod seiner Ehefrau Madeleine nimmt er sich eine einmonatige Auszeit. Als er wieder zurückkehrt, muss er feststellen, dass die Einschaltquoten der Show stark zurückgegangen sind. Zudem befindet sich Delroy in einem direkten Konkurrenzkampf um die Einschaltquoten mit The Tonight Show Starring Johnny Carson.

Um seine Show zu retten, plant Delroy zu Halloween 1977 ein Special zu ausschließlich übernatürlichen Phänomenen. Es ist die sechste Staffel von Night Owls with Jack Delroy, und zu den Gästen zählen der Hellseher Christou, der Magier Carmichael the Conjurer, die Autorin June Ross-Mitchell, das ehemalige Sektenmitglied Lilly D’Abo und die Musikerin Cleo James.[2]

Produktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Regie und Drehbuch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Regie führten die Brüder Cameron und Colin Cairnes, die gemeinsam auch das Drehbuch schrieben und den Filmschnitt übernahmen. Cameron Cairnes gibt mit Late Night with the Devil sein Regiedebüt. Colin Cairnes führte zuvor bereits bei Filmen wie 100 Bloody Acres und Scare Campaign Regie. Einige Charaktere im Film sind Anspielungen auf reale Personen. Zum Beispiel ist die Rolle des skeptischen Magiers Carmichael Haig eine Anspielung auf James Randi.

Es handelt sich bei Late Night with the Devil um einen Found-Footage-Film.[3]

Besetzung und Synchronisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Darsteller Synchronsprecher Rolle
David Dastmalchian Marius Clarén Jack Delroy
John Leary Boris Freytag Barry
Ian Bliss Wolfgang Wagner Carmichael Haig
Tamala Shelton Yenny Kunjappu Carol
Fayssal Bazzi Samir Fuchs Christou
Paula Arundell Verena Unbehaun Diane
Rhys Auteri Christian Intorp Gus McConnell
Laura Gordon Sarah Riedel June Ross-Mitchell
Josh Quong Tart Nic Romm Leo Fiske
Ingrid Torelli Anni C. Salander Lilly
Georgina Haig Giuliana Jakobeit Madeleine Piper
Christopher Kirby Stefan Bräuler Phil
Gaby Seow Maxi Geithner Sammy
Steve Mouzakis Viktor Neumann Szandor D'Abo

Der US-Amerikaner David Dastmalchian, bekannt aus den Filmen Ant-Man und Ant-Man and the Wasp, spielt in der Hauptrolle den Fernsehmoderator Jack Delroy. Josh Quong Tart spielt den Produzenten Leo Fiske und Fayssal Bazzi den Hellseher Christou.[2] Ian Bliss spielt Carmichael the Conjurer und Laura Gordon, bekannt aus Filmen wie Saw V und Streamline, die Parapsychologin Dr. June Ross-Mitchell, die in Delroys Sendung ihr neuestes Buch vorstellt. Die Nachwuchsschauspielerin Ingrid Torelli spielt ein ehemaliges Sektenmitglied namens Lilly D’Abo, die Dr. Ross-Mitchell in die Sendung begleitet.[4]

Die deutsche Synchronisation entstand nach einem Dialogbuch von Ralf Pel und der Dialogregie von Torsten Sense im Auftrag der RRP Media UG in Berlin. Dem im Original von Michael Ironside gesprochenen Erzähler leiht in der deutschen Fassung Sven Brieger seine Stimme.[5]

Dreharbeiten und Filmmusik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Dreharbeiten fanden in den Docklands Studios in Melbourne statt. Kameramann Matthew Temple war zuletzt für eine Reihe von Fernsehserien tätig, darunter Frayed, Five Bedrooms und Crazy Fun Park.

Die Filmmusik komponierten Glenn Richards und Roscoe James Irwin. Richards ist vor allem als Gitarrist und Singer-Songwriter der australischen Rockband Augie March bekannt. Der Trompeter Irwin ist ebenfalls als Singer-Songwriter tätig.

Marketing und Veröffentlichung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Weltpremiere von Late Night with the Devil fand am 10. März 2023 beim South by Southwest Film Festival statt.[6] Im Juni 2023 wurde der Film beim Sydney Film Festival gezeigt. Im Oktober 2023 wurde er beim Sitges Film Festival und beim London Film Festival vorgestellt und im November 2023 beim Stockholm International Film Festival.[7][8] Anfang März 2024 wurde der erste Trailer vorgestellt.[9] Am 22. März 2024 kam der Film in die US-Kinos, ausgewählte kanadische Kinos und startete auch im Vereinigten Königreich.[10][11] Der Kinostart in Australien erfolgte erst am 11. April 2024. Ebenfalls im April 2024 wurde er beim Fantasy Filmfest erstmals in Deutschland gezeigt.[12] Am 19. April 2024 wurde er in das Programm des US-amerikanischen Video-on-Demand-Anbieters Shudder aufgenommen.[13] Der Kinostart in Deutschland erfolgte am 30. Mai 2024.

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Altersfreigabe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den USA erhielt der Film von der MPAA ein R-Rating, was einer Freigabe ab 17 Jahren entspricht.[14] In Deutschland wurde der Film von der FSK ab 16 Jahren freigegeben. In der Freigabebegründung heißt es, die Geschichte sei stilecht mit den Mitteln des Fernsehens der 1970er Jahre erzählt, mit viel schwarzem Humor und im Verlauf der Show mit zunehmend verstörenden und gewaltsamen Wendungen. Die Perspektive des Betrachters bleibe dabei stets die eines Fernsehzuschauers. In diesem artifiziellen Rahmen seien 16-Jährige auf der Basis ihrer Medienerfahrung in der Lage, sich ausreichend vom Geschehen zu distanzieren und die einzelnen drastischen Momente zu verarbeiten.[15]

Kritiken und Einspielergebnis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von den bei Rotten Tomatoes aufgeführten Kritiken sind 97 Prozent positiv bei einer durchschnittlichen Bewertung mit 7,9 von 10 möglichen Punkten.[16] Bei Metacritic erhielt der Film einen Metascore von 73 von 100 möglichen Punkten.[17]

David Dastmalchian spielt den Fernsehmoderator Jack Delroy

David Ehrlich von IndieWire schreibt, David Dastmalchian mache das Beste aus seiner ersten Hauptrolle und spiele den Talkshow-Moderator Jack Delroy so ausdrucksstark, dass man dessen Verzweiflung förmlich auf seinem Gesicht lesen könne. Seine eingefallenen Gesichtszüge würden selbst wenn er lächelt tiefe Schatten auf sein Gesicht werfen und der einstudierten Genialität des Moderators etwas Finsteres verleihen.[4]

Auch Christopher Diekhaus, Filmkorrespondent der Gilde deutscher Filmkunsttheater, hebt in seiner Kritik Dastmalchians nuancierte Darbietung hervor. Der sonst zumeist auf durchgeknallte Nebencharaktere abonnierte US-Schauspieler dürfe hier als schlagfertiger, ehrgeiziger, jedoch zunehmend die Kontrolle verlierender Moderator einmal die ganze Bandbreite seines Könnens zum Besten geben. Die Regisseure würden die Eskalationsschraube Schritt für Schritt anziehen, und aus kleinen Merkwürdigkeiten würden größere Irritationen, die irgendwann ins Chaos münden. Echtes Verstörungspotenzial habe der Film aber nur in seltenen Momenten, da die Horrorelemente dann doch sehr klassisch arrangiert seien. Trotz Ingrid Torellis eindringlicher Performance wirke beispielsweise eine Besessenheitspassage zu vertraut, um bei Genrekennern lange anhaltenden Schrecken auszulösen. Wie die Brüder Cameron und Colin Cairnes die 1970er-Jahre auferstehen lassen, verdiene Applaus, angefangen bei den Kostümen über das auch farblich wunderbar rekonstruierte Szenenbild bis hin zum Auftreten der Figuren, so Diekhaus. Wüsste man es nicht besser, könnte man meinen, tatsächlich einer Late-Night-Show aus der damaligen Zeit beizuwohnen.[18]

Die weltweiten Einnahmen des Films aus Kinovorführungen belaufen sich auf 11,9 Millionen US-Dollar.[19]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Australian Cinematographers Society Awards 2023

  • Auszeichnung mit dem Silver Award – Spielfilme mit einem Budget von mehr als 3 Millionen AU$ (Matthew Temple)[20]

Sitges Film Festival 2023

  • Nominierung als Bester Film im Official Fantàstic Competition (Cameron Cairnes und Colin Cairnes)
  • Auszeichnung für das Beste Drehbuch im Official Fantàstic Competition (Cameron Cairnes und Colin Cairnes)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Freigabebescheinigung für Late Night with the Devil. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (PDF; Prüf­nummer: 257039/K).Vorlage:FSK/Wartung/typ nicht gesetzt und Par. 1 länger als 4 Zeichen
  2. a b Matt Donato: Late Night With The Devil Review: Terror On Your Television Screen. In: slashfilm.com, 15. März 2024.
  3. Catherine Shoard: Horror film Late Night With the Devil takes $666,666 on Sunday in the US. In: The Guardian, 25. März 2024.
  4. a b David Ehrlich: 'Late Night with the Devil' Review: A ’70s Talk Show Host Invites Satan on TV in Clever Found Footage Satire. In: indiewire.com, 19. März 2024.
  5. https://www.synchronkartei.de/film/58079
  6. Late Night With the Devil. In: sxsw.com. Abgerufen am 28. März 2024.
  7. Late Night with the Devil. In: sitgesfilmfestival.com. Abgerufen am 28. März 2024. (Spanisch)
  8. Late Night With the Devil. In: stockholmfilmfestival.se. Abgerufen am 28. März 2024.
  9. Billie Melissa: Late Night with the Devil Gets First Trailer and Release Date. In: mensjournal.com, 7. März 2024.
  10. http://www.latenightwiththedevil.movie/
  11. http://www.latenightwiththedevil.movie/
  12. late night with the devil. In: fantasyfilmfest.com. Abgerufen am 28. März 2024.
  13. Monica Mercuri: 'Late Night With The Devil' Streaming Release Date Finally Revealed. In: Forbes, 27. März 2024.
  14. Meagan Navarro: ‘Late Night with the Devil’ Rated R for “Violent Content” and “Some Gore”. In: bloody-disgusting.com, 31. Januar 2024.
  15. https://www.spio-fsk.de/?seitid=2737&tid=469&Vers=1&FGID=7135
  16. Late Night With the Devil. In: Rotten Tomatoes. Abgerufen am 30. März 2024.
  17. Late Night With the Devil. In: Metacritic. Abgerufen am 29. März 2024.
  18. https://www.programmkino.de/filmkritiken/late-night-with-the-devil/
  19. Late Night With the Devil. In: boxofficemojo.com. Abgerufen am 30. Mai 2024.
  20. https://new.cinematographer.org.au/vic/newsletters/d63805fd8c/awards-update-vic-tas-winners