Saarbrücker Zoo

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Saarbrücker Zoo
Vollständiger Name Zoologischer Garten der Landeshauptstadt Saarbrücken
Besonderheiten Nachtzoo im Afrikahaus und Hängebrücke
Ort Graf-Stauffenberg-Straße
66121 Saarbrücken
Fläche 13 Hektar
Eröffnung 1956
Tierarten 160 Arten
Individuen 1054 Tiere
Artenschwerpunkte Tierarten aus Afrika, Südamerika und Madagaskar
Besucherzahlen 260.000 (2014)
Organisation
Leitung Jakob Kolleck (Direktor)
Förderorganisationen Freunde des Saarbrücker Zoo e. V.
Mitglied bei EAZA, VdZ

Haupteingang des Saarbrücker Zoos

zoo.saarbruecken.de
Positionskarte
Saarbrücker Zoo (Saarland)
Saarbrücker Zoo (Saarland)

Koordinaten: 49° 13′ 50,7″ N, 7° 2′ 22,5″ O

Der Saarbrücker Zoo ist – vor dem Zoologischen Garten Neunkirchen – mit über 1.000 Tieren aus 150 Arten der artenreichere und auch der häufiger besuchte der beiden saarländischen Zoos.

Auf dem Gelände existierte schon um 1870 ein Steinbruch, bis 1926 auch eine Seilbahn. Ursprünglich 1932 gegründet, wurde der Saarbrücker Zoo im Zweiten Weltkrieg vollständig zerstört. 1956 wurde er am Südhang des Saarbrücker Stadtteiles Eschberg auf einem 15 Hektar großen Gebiet neu erbaut. Errichtet wurde der Zoo an einer steilen Stelle des Eschbergs.

Ende 2005 wurde der langjährige Direktor Vaclav Ceska des Amtes enthoben. Der damit verbundene politische Streit hatte über Jahre fast alle Investitionen blockiert, sodass der Saarbrücker Zoo damals den Anschluss an die Zoowelt verloren hatte. Aufgrund sinkender Besucherzahlen wurde der Nordeingang geschlossen. Zwei Hektar des nördlichen Zoogeländes werden momentan zu einem Wohngebiet umgebaut.

Seit 2008 wird jedoch wieder an der Umsetzung verschiedener Projekte gearbeitet. Der Zoo Saarbrücken hat für zukünftige Projekte im Rahmen dieses Investitionsprogramms 2014 einen Masterplan erarbeitet, womit er wieder aufgewertet und attraktiver gestaltet werden soll. Fertig geworden sind mittlerweile neue Anlagen für Mandrills und Geparde und für neue Tierarten wie Erdmännchen, Helmkasuare und Pinselohrschweine. Das Afrikahaus wurde neu isoliert und ein Giraffenhügel sowie eine Hängebrücke (mit 42 Metern die längste Hängebrücke im Saarland) hinzugefügt. Im Oktober 2012 wurde das neue Seehundbecken eröffnet, das alte beherbergt nach einem Umbau seit Anfang 2014 Humboldt-Pinguine. Ebenfalls im Frühjahr 2014 wurde eine große Außenanlage für die Gorillas fertiggestellt.[1]

Im April 2023 löste Jakob Kolleck Richard Francke als Direktor des Zoos ab.[2]

Das neue Seehundbecken wurde 2012 fertiggestellt
Außenanlagen des Afrikahauses mit Antilopen, Zebras und Giraffe

Der Saarbrücker Zoo beherbergt über 1.000 Tiere 160 verschiedener Arten. Der Fokus liegt hierbei auf Tieren der afrikanischen Steppe (Z. B. Giraffen, Steppenzebras, Elenantilopen, Erdmännchen, Geparde, Warzenschweine und Südafrika-Kronenkraniche), der afrikanischen Regenwälder (wie Gorillas, Schimpansen, Mandrills, Drills und Servale) sowie des Amazonas-Regenwalds (Jaguare, Pumas, Flachlandtapire, Krallenäffchen, Piranhas, Gürteltiere und Anakondas), der südamerikanischen Küste (Humboldtpinguine) und des patagonischen Raums (Guanakos und Nandus). Darüber hinaus beinhaltet der Zoo auch Tiere aus dem südostasiatisch-ozeanischen Raum, beispielsweise Gibbons, Javaneraffen, Keas, Kängurus, Emus und den Malaien-Hornvogel.

Selten gehaltene Tiere

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Raritäten des Zoos sind Erdferkel, China-Alligator, Skorpion-Krustenechse, Malaien-Hornvogel und selten gehaltene Primaten wie Nachtaffen, Lemuren, die in mehreren Arten und Unterarten vertreten sind, oder Drills.

Der Saarbrücker Zoo nimmt wie alle wissenschaftlichen Zoos am Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) teil, das europaweit Zuchtprogramme koordiniert. Als besondere Zuchterfolge können das Weißkopf-Büscheläffchen Callithrix, die europäische Erstzucht des australischen Schnabeligels im Jahre 1995,[3] aber auch die Poitou-Esel gelten, eine seltene Haustierrasse. Seit 2009 kamen im Zoo vier Jaguare zur Welt.

Tierhäuser und Anlagen

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Wichtige Neubauten seit der Neugründung sind:

  • 1956: Freiflugvoliere für Greifvögel (heute Weißhandgibbons) und Tropikarium für Lemuren und Reptilien
  • 1967: Pinguinanlage, von 1973 bis 2012 als Seehundanlage genutzt und ab 2014 wieder für Pinguine umgebaut
  • 1971: Elefantenhaus, 1996 für Tapire umgebaut als so genanntes Südamerikahaus
  • 1975: Afrikahaus: Größtes Tierhaus im Zoo, 1978 mit einem Nachtzoo erweitert
  • 1981/1992: Menschenaffen-Haus
  • 1997: Raubtierhaus für Jaguare
  • 2008: Neue Australienanlage für Kängurus und Emus, neue Anlage für Mandrills und Pinselohrschweine
  • 2011: Neues Gepardhaus
  • 2012: Erdmännchen-Gehege und neue Seehundanlage
  • 2014: Pinguin-Anlage, neues Freigehege für Flachlandgorillas
  • 2015: Anlage für Kleine Pandas, Anlage für Helmkasuare und Chinesische Muntjaks
  • 2016: Begehbare Anlage für Kattas
  • 2017: Neuer Eingangsbereich, Renovierung der Außenanlage für Giraffen

Des Weiteren gibt es ein Asienhaus für Vögel wie Nashornvögel, Keas (seit 2009) und Balistare (seit 2018) sowie das Europahaus mit Eulenvolieren. In den nächsten Jahren soll der Zoo noch um eine Tigerschlucht, eine Nashorn-Savanne und neue Reptilienanlagen bereichert werden.

Das Zoopädagogik-Team bietet Führungen und Projekte an. Themen sind zum Beispiel Artenschutz und Ernährung der Zootiere. Ein außergewöhnliches Spektakel ist der Zoo bei Nacht (wenn Kinder im Zoo übernachten können und sehen, wie sich die Tiere in der Nacht verhalten), das Ferienprogramm und Fotosafaris. Der Saarbrücker Zoo bietet auch Sprachführungen in Englisch und Französisch an. Ebenfalls bietet der Zoo das Zoobuch zum Weiterlesen und ein Malbuch an, auch in Französisch.

  • Eugen Grittmann: 80 Jahre Saarbrücker Zoo. 1932–2012. Zoologischer Garten Saarbrücken, Saarbrücken 2012
Commons: Saarbrücker Zoo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Neues Freigehege für Gorillas (Memento vom 20. Juni 2014 im Internet Archive)
  2. Neuer Direktor des Saarbrücker Zoos stellt sich vor. Pressemeldung der Landeshauptstadt Saarbrücken vom 4. Mai 2023.
  3. Kurzschnageligel – Ehemalige Haltungen. Zootierliste.de, abgerufen am 11. März 2019.