α-Naphthylthioharnstoff

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Strukturformel
Strukturformel von α-Naphthylthioharnstoff
Allgemeines
Name α-Naphthylthioharnstoff
Andere Namen
  • 1-Naphthylthioharnstoff
  • alpha-Naphthylthioharnstoff
  • Krysid
  • Antu
Summenformel C11H10N2S
Kurzbeschreibung

in reiner Form farbloser, als technisches Produkt rötlicher, geruchloser Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 86-88-4
EG-Nummer 201-706-3
ECHA-InfoCard 100.001.552
PubChem 736366
Wikidata Q413532
Eigenschaften
Molare Masse 202,28 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Schmelzpunkt

198 °C[1]

Dampfdruck

vernachlässigbar[1]

Löslichkeit

sehr schwer löslich in Wasser (0,6 g·l−1 bei 25 °C)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[2] ggf. erweitert[1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 300​‐​351
P: 201​‐​264​‐​280​‐​301+330+331​‐​308+313​‐​405[1]
MAK

Schweiz: 0,3 ml·m−3 (gemessen als einatembarer Staub)[3]

Toxikologische Daten

6 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)[1]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

α-Naphthylthioharnstoff ist ein vor allem in der Rattenbekämpfung (Rodentizid) eingesetztes Fraßgift aus der Gruppe der Thioharnstoffderivate.

α-Naphthylthioharnstoff ist ein in reiner Form farbloser, als technisches Produkt rötlicher, geruchloser und brennbarer Feststoff. Er zersetzt sich vor Erreichen seines Siedepunktes, wobei Schwefeloxide und Stickstoffoxide entstehen.[1]

α-Naphthylthioharnstoff wird hauptsächlich gegen Wanderratten und zum Teil auch gegen Wühlmäuse verwendet. Da er für Ratten geschmacklos ist, kann er leicht in Ködern eingesetzt werden. Er verursacht bei den Ratten tödliche Lungenödeme. Die LD50 beträgt 6,4 bis 7,4 mg/kg der Ratte. Im Fraßgiftköder wurde eine Wirkstoffkonzentration von etwa 1 % (10 g/kg Köder) und in Haftstäuben eine Konzentration von 30 % (300 g/kg) eingesetzt. Andere Nager (Hausmaus, Schwarzratte) sind nicht empfindlich. Heute wird es nicht mehr angewendet, da eine Verunreinigung aus der Herstellung (1-Naphthylamin) krebserregend ist. Heutzutage werden anstelle α-Naphthylthioharnstoff meist Cumarinderivate eingesetzt.

Sicherheitshinweise

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Bei α-Naphthylthioharnstoff besteht der Verdacht auf krebserzeugende Wirkung.[1]

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h i j Eintrag zu Antu in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 20. Januar 2022. (JavaScript erforderlich)
  2. Eintrag zu Antu im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. Februar 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  3. Schweizerische Unfallversicherungsanstalt (Suva): Grenzwerte – Aktuelle MAK- und BAT-Werte (Suche nach 86-88-4 bzw. ANTU), abgerufen am 2. November 2015.