Alberto Nagel

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Alberto Nicola Nagel

Alberto Nicola Nagel (7. Juni 1965 in Mailand) ist seit Oktober 2008 Vorstandsvorsitzender der Mediobanca

Biographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Abitur 1984 am humanistischen Gymnasium Istituto Leone XIII entschied er sich für das Studium der Betriebswirtschaft an der Universität Bocconi in Mailand, wo er 1990 sein Diplom machte. 1991 wurde er von der Mediobanca eingestellt.

Alberto Nagel ist verheiratet und hat zwei Kinder. Er ist in Italien ansässig, pendelt jedoch zwischen Mailand und London hin und her, wo er einen Teil der Woche arbeitet.

Die Karriere in der Mediobanca [Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der Einstellung bei der Mediobanca am 2. April 1991 nahm die gesamte Karriere  von Alberto Nagel mit immer verantwortungsvolleren Aufgaben innerhalb des Instituts ihren Lauf, zunächst im Finanzleistungssektor, dann beim Generalsekretariat, dessen Verantwortlicher er 1997 wurde. Mit dem Ausbau der Organisationsstruktur der Mediobanca übernahm Alberto Nagel schließlich die Leitung der Sparte Investmentbanking.

Am 1. April 1995 wurde Alberto Nagel zur Führungskraft ernannt, am 1. Februar 1998 zum Zentraldirektor, am 12. April 2002 zum stellvertretenden Generaldirektor und am 14. April 2003 zum Generaldirektor. Im Juli 2007 wurde er zum geschäftsführenden Vorstandsmitglied ernannt und im Oktober 2008 zum Vorstandsvorsitzenden der Mediobanca[1], ein Amt, das er bis heute bekleidet.

In den 1990er Jahren war er an den von der Mediobanca begleiteten italienischen Privatisierungen beteiligt, unter anderem an den Privatisierungen von Enel (1999), BNL (1998) und Finmeccanica (2000).

Im gleichen Zeitraum wirkte er an einigen der größten italienischen M&A-Geschäften mit. 1994/1995 betreute er das öffentliche Übernahmeangebot des Credito Italiano für das Credito Romagnolo; 1999 nahm er am öffentlichen Übernahmeangebot von Olivetti für die Telecom Italia teil und 2000/2001 begleitet er das öffentliche Übernahmeangebot der Generali für die INA. Er begleitete außerdem den Konsolidierungsprozess der italienischen Volksbanken.

Als Generaldirektor präsentierte er der Finanzgemeinschaft 2004 den ersten Business Plan der  Mediobanca.

Alberto Nagel ist der Verfasser des dreijährigen Strategieplans (2014–2016), der der Finanzgemeinschaft am 21. Juni 2013 vorgestellt wurde. Dieser Plan wurde von den italienischen und internationalen[2] Medien mit großen Interesse verfolgt, die in ihm einen Wendepunkt für den italienischen Kapitalismus sahen.

Das von Albert Nagel heute durch die Diversifizierung der Geschäfte erzielte Gleichgewicht brachte bedeutende Ergebnisse und eine damit verbundene Neupositionierung der Geschäfte der Bank mit sich. Ihm ist die Ausweitung des Corporate & Investment Banking der Mediobanca auf den ausländischen Märkten mit Geschäftssitzen in Paris (2004), Moskau und Luxemburg (2005), Frankfurt, Madrid und New York (2007), London (2008) und Istanbul (2013) zu verdanken.

Gleichzeitig mit der Eröffnung der ausländischen Standorte begann er mit dem Ausbau des Retail-Bereichs der Gruppe Mediobanca.[3] Diese Entwicklung nahm 2007 mit der Übernahme von Linea durch Compass ihren Lauf und wurde 2008 fortgesetzt, als er dem Markt CheBanca!, die neue Retail-Bank der Gruppe präsentierte, die heute zu den wichtigsten Online-Banken Italiens gehört. Mit der Übernahme eines ausgewählten Segments der Retail-Aktivitäten von Barclays Italia konnte Ende 2015 der Retail-Bereich konsolidiert werden. 2015 eröffnete Nagel mit dem Erwerb einer Mehrheitsbeteiligung an Cairn Capital, einer Londoner Credit Asset-Managementfirma, das Alternative Asset Management – Geschäft[4].

2016 legte Alberto Nagel der Finanzgemeinschaft den strategischen Dreijahresplan bis 2019 vor, der im Einklang mit dem Core Business des Corporate Investment Banking einen schnelleren Ausbau des Wealth Management vorsieht. In dieses Szenario reiht sich auch die Gesamtübernahme der Banca Esperia ein, die Herr Nagel zeitgleich mit dem Plan ankündigte und die auf die Weiterentwicklung der Private Banking – Dienstleistungen für große Vermögen ausgerichtet ist.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. « Alberto Nagel », auf mediobanca.com
  2.  Italian Business: No way Back - Financial TimesMediobanca Bids Arrivederci to Italy Inc.
  3. Alberto Nagel ist neuer Konzernchef – Ausbau des Auslandgeschäfts – Italienisch-französische Gemeinsamkeiten. In: Finanz und Wirtschaft. (fuw.ch [abgerufen am 28. September 2017]).
  4. Mediobanca takes control of London-based Cairn Capital, The Financial Times, 04/08/2015.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]