Atlantische Hurrikansaison 2024

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Atlantische Hurrikansaison 2024
Bildung des
ersten Sturms
Auflösung des
letzten Sturms
Tropische Tiefs0
Stürme0
Hurrikane0
Schwere Hurrikane (Kat. 3+)0
Opferzahl gesamtBisher keine
Gesamtschaden Bisher keine
Atlantische Hurrikansaison
2022, 2023, 2024, 2025, 2026

Die Atlantische Hurrikansaison 2024 beginnt offiziell am 1. Juni 2024 und endet am 30. November 2024. Während dieser Periode bilden sich üblicherweise im nördlichen Atlantischen Ozean die meisten Hurrikane, da nur zu dieser Zeit geeignete Bedingungen wie ein erwärmter Ozean, feuchte Luft und wenig Windscherung vorherrschen, welche die Bildung tropischer Wirbelstürme ermöglichen.

Saisonvorhersagen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vorhersagen der tropischen Aktivität in der Hurrikansaison 2024
Quelle Datum Benannte
Stürme
Hurrikane Schwere
Hurrikane
Ref.
Durchschnitt (1991–2020) 14,4 7,2 3,2 [1]
Rekordaktivität hoch 30 15 7 [2]
Rekordaktivität niedrig 4 2 0 [2]
† letztes Jahr von mehreren
–––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––
TSR 11. Dezember 2023 20 9 4 [3]
CSU 4. April 2024 23 11 5 [4]
MFR 5. April 2024 21 11 N/A [5]
TSR 8. April 2024 23 11 5 [6]
UA 8. April 2024 21 11 5 [7]
NCSU 16. April 2024 15–20 10–12 3–4 [8]
TWC 17. April 2024 24 11 6 [9]
NOAA 23. Mai 2024 17–25 8–13 4–7 [10]
–––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––
tatsächliche Aktivität noch nicht bestimmt

Vor und während der Hurrikansaison erstellen mehrere nationale Wetterdienste, meteorologische Institute und Hurrikanexperten Vorhersagen zu deren erwartetem Verlauf. Darunter sind Vorhersagen des US-amerikanischen Climate Prediction Center der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA), Tropical Storm Risk (TSR), das britische Met Office (UKMO), sowie Wissenschaftler an der Colorado State University (CSU), der University of Arizona (UA) und der North Carolina State University (NCSU). Die Vorhersager berücksichtigen dabei wöchentliche und monatliche Veränderungen signifikanter Faktoren, um die Zahl der benannten tropischen Stürme, Hurrikane und schweren Hurrikan vorherzusagen. Nach den Angaben von NOAA und CSU umfasst die durchschnittliche atlantische Hurrikansaison in der derzeit signifikanten Periode zwischen 1991 und 2020 ungefähr 14 tropische Stürme, sieben Hurrikane und drei schwere Hurrikane und erreicht eine Accumulated Cyclone Energy (ACE) von 72–111.[11]

Grob gesprochen ist der ACE-Index ein Maß, um die Kraft eines tropischen oder subtropischen Sturms über die Dauer seiner Existenz anzugeben, wobei nur volle sechsstündige Intervalle berücksichtigt werden. Phasen, in denen der Sturm kein Sturm ist oder nicht tropisch oder subtropisch ist, werden nicht mitgerechnet.[1] Die NOAA kennzeichnet Hurrikansaisons normalerweise in Abhängigkeit des kumulierten ACE-Indexes als überdurchschnittlich, durchschnittlich oder unterdurchschnittlich, berücksichtigt allerdings in Einzelfällen auch, wie viele tropische Stürme, Hurrikane und schwere Hurrikane sich gebildet haben.[1]

Alle bislang veröffentlichten Prognosen gehen von einer überdurchschnittlich starken Aktivität für die Saison 2024 aus. Die NOAA erwartete in ihrer, einer gute Woche vor dem kalendarischen Beginn der Hurrikansaison bekanngegebenen, Prognose mit 70 %iger Wahrscheinlichkeit zu 85 % eine überdurchschnittliche, nur zu 10 % eine durchschnittliche und nur zu 5 % eine unterdurchschnittliche Hurrikanaktivität.[10]

Hauptgrundlage für die erwartete hohe Aktivität sind sowohl die auf Rekordniveau befindlichen Meerestemperaturen als auch der erwartete Umschwung von einer El Niño zu einer La-Niña-Phase, was beides die Entwicklung von Stürmen begünstigt. Die Meerestemperaturen lagen im späten Mai 2024 weitaus höher als vor der Hurrikansaison 2005, die eine er aktivsten und zerstörerischsten Saison aller Zeiten war. Niemals zuvor wurden so hohe Meerestemperaturen gemessen. Mehr als 90 % der für die atlantische Hurrikansaison relevanten Meeresgebiete wiesen zu dem Zeitpunkt Temperaturen auf Rekordniveau oder knapp darunter auf. Auch kam es in der Saison 2023, in der ein sehr starker El Niño herrschte, mit 20 Stürmen zu der vierthöchsten Zahl seit dem Jahr 1950, obwohl El Niños typischerweise einen dämpfenden Effekt auf die Sturmaktivität ausüben. Experten führen diese Zahl größtenteils auf die sehr hohen Meerestemperaturen zurück. Besonders heiß war die Karibik, wo bereits im Mai Meerestemperaturen von mehr als 29 °C erreicht waren, die sonst niemals vor August aufgetreten waren. Diese Temperatur war damit bereits wärmer als die durchschnittliche Maximaltemperatur der Jahre 1991 bis 2020, die normalerweise erst im September erreicht wird. Solche Temperaturen erhöhen zugleich die Risiken für rapide Intensivierung von Stürmen und sehr hohe Niederschlagsmengen.[12]


Sturmnamen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die nachfolgende Namensliste wird für die tropischen und subtropischen Stürme verwendet, die sich 2024 im Nordatlantik bilden.[13] Diese Liste ist dieselbe wie die während der Saison 2018 verwendete, mit Ausnahme der Namen Florence und Michael, die wegen ihrer starken Auswirkungen 2018 durch Francine und Milton ersetzt wurden.

  • (Alberto)
  • (Beryl)
  • (Chris)
  • (Debby)
  • (Ernesto)
  • (Francine)
  • (Gordon)
  • (Helene)
  • (Isaac)
  • (Joyce)
  • (Kirk)
  • (Leslie)
  • (Milton)
  • (Nadine)
  • (Oscar)
  • (Patty)
  • (Rafael)
  • (Sara)
  • (Tony)
  • (Valerie)
  • (William)
(*) 
Namen in Klammern wurden noch nicht verwendet

Falls sich während der Saison mehr als 21 benannte Stürme bilden, werden die weiteren Namen von einer Ersatznamensliste genommen.[13]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Background Information: North Atlantic Hurricane Season. Climate Prediction Center, abgerufen am 19. April 2023 (englisch).
  2. a b National Hurricane Center: Atlantic hurricane best track (Hurdat). Hurricane Research Division. Atlantic Oceanographic and Meteorological Laboratory. National Oceanic and Atmospheric Administrations Office of Oceanic & Atmospheric Research, April 2022, abgerufen am 22. Mai 2022 (englisch).
  3. Nick Wood: Extended Range Forecast for North Atlantic Hurricane Activity in 2024. In: Tropical Storm Risk. 11. Dezember 2023, abgerufen am 11. Dezember 2023 (englisch).
  4. Phil Klotzbach: EXTENDED RANGE FORECAST OF ATLANTIC SEASONAL HURRICANE ACTIVITY AND LANDFALL STRIKE PROBABILITY FOR 2024. In: Colorado State University. 4. April 2024, abgerufen am 4. April 2024 (englisch).
  5. BULLETIN TECHNIQUE DES PRÉVISIONS D'ACTIVITÉ CYCLONIQUE DE LA SAISON 2024 par Météo-France Martinique. In: Météo-France. 5. April 2024, abgerufen am 18. April 2024 (französisch).
  6. Adam Lea: Extended Range Forecast for North Atlantic Hurricane Activity in 2024. In: Tropical Storm Risk. 8. April 2024, abgerufen am 8. April 2024 (englisch).
  7. Kyle Davis, Xubin Zeng: Forecast of the 2024 Hurricane Activities over the North Atlantic. University of Arizona, 8. April 2024, abgerufen am 8. April 2024 (englisch).
  8. Lian Xie, Tracey Peake: NC State Researchers Predict Active Hurricane Season. NC State News, 16. April 2024, abgerufen am 16. April 2024 (englisch).
  9. Jonathan Belles: Latest Hurricane Outlook Predicts One Of The Most Active Seasons On Record. The Weather Channel, 17. April 2024, abgerufen am 18. April 2024 (englisch).
  10. a b NOAA predicts above-normal 2024 Atlantic hurricane season | National Oceanic and Atmospheric Administration. 23. Mai 2024, abgerufen am 25. Mai 2024 (englisch).
  11. Marc Saunders, Adam Lea: Extended Range Forecast for Atlantic Hurricane Activity in 2021. In: TropicalStormRisk.com. Dept. of Space and Climate Physics, University College London, 9. Dezember 2020, abgerufen am 19. April 2023 (englisch).
  12. What you need to know about record-breaking heat in the Atlantic. In: YaleClimateConnections, 22. Mai 2024. Abgerufen am 26. Mai 2024.
  13. a b Tropical Cyclone Names. National Hurricane Center and Central Pacific Hurricane Center, abgerufen am 21. April 2024 (englisch).