Benutzer:Leonhard Bamberg/Prostatakrebs-Früherkennung

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Das ist meine unfertige Sammlung zum PCa:____Prostatakrebs-Früherkennung ist eine Maßnahme der Sekundärprävention, deren Ziel also ist, Prostatakrebs zu einem möglichst frühen Zeitpunkt zu erkennen, um so eine frühzeitige Therapie einleiten zu können. Mehrere Untersuchungsmethoden zur Prostatakrebs-Früherkennung sind verfügbar. Ihre Wirksamkeit sind Geganstand aktueller Forschung und werden von Leitlinien, Verbänden, und staatlichen Organen teils unterschiedlich bewertet. Am ehesten geeignet ist der Bluttest auf Prostataspezifisches Antigen.

Rechtliche Grundlagen

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In Deutschland sind Untersuchungen zur Krebs-Früherkennung in § 25 Fünftes Buch Sozialgesetzbuch verankert. Von den deutschen gesetzlichen Krankenkassen wird Männern im Alter von über 45 Jahren jährlich eine kostenlose Prostatakrebsfrüherkennung angeboten.https://www.krebshilfe.de/fileadmin/Downloads/PDFs/Praeventionsfaltblaetter_Frueherkennung/FB-428_Prostatakrebs-erkennen.pdf Diese Untersuchung beinhaltet ein Abtasten der Prostata vom Enddarm her (Digitial-rektale Untersuchung). Weitere Maßnahmen, wie die transrektale Ultraschalluntersuchung oder der prostataspezifisches-Antigen-Test im Blut, sind (Stand 2023) nicht Bestandteil der gesetzlichen Früherkennung und zählen in Deutschland der Regel zu den individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL).[1][2]

Epidemiologische und medizinische Grundlagen

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Prostatakrebs ist eine der häufigsten Krebserkrankungen und Krebstodesursachen bei Männern. Das Lebenszeitrisiko deutscher Männer an Prostatakrebs zu erkranken beträgt laut https://www.krebsdaten.de/Krebs/DE/Content/Publikationen/Krebs_in_Deutschland/kid_2021/kid_2021_c61_prostata.pdf?__blob=publicationFile bei etwa 12,1% (1 von 8) und das Lebenszeitrisiko an Prostatakrebs zu sterben etwa 3,3% (1 von 30). Er tritt meist in hohem Alter auf und schreitet langsam fort, das mittlere Erkrankungsalter in Deutschland beträgt 71 Jahre. Die relative 5-Jahres-Überlebensrate für Prostatakrebs liegt im Durchschnitt bei 89 Prozent. Etwa zwei Drittel der Tumoren werden in einem frühen Stadium (UICC I/II) diagnostiziert, bei welchen das relative 5-Jahres-Überleben über 95% liegt. Bei etwa einem Fünftel der Prostatakarzinome liegt bei Erstdiagnose bereits das UICC Stadium IV vor, bei dem die relative 5-Jahres-Überlebensrate etwa 57% beträgt. (www.krebsdaten.de/prostatakrebs Krebs in Deutschland Prostata 3.22 Prostata)

  • Individuelle Risikofaktoren
    • Familiäre Vorbelastung, ethnische Zugehörigkeit und erbliche Syndrome sind gut belegte Risikofaktoren[3]
  • Behandelbarkeit
  • Komplikationen bei Behandlung

Die aktuelle (2021) Leitlinie der European Association of Urology (EAU)[4] definiert als Ziel von Prostatakrebs Früherkennungsuntersuchungen:

  • Erhaltung der Lebensqualität, ausgedrückt durch den um die Lebensqualität bereinigten Gewinn an Lebensjahren (QALYs).
  • Verringerung der Sterblichkeit aufgrund von Prostatakrebs (Tumor-spezifische Mortalität)

Einige Publikationen schlagen als Effektivitätsnachweis von Krebs-Früherkennungsprogrammen vor, Gesamtmortalitäts-Reduktion zu testen. Einen solchen Nachweis gibt es bisher (2023) für keines aller Screeningprogramme auf einzelne Krebsarten und ob ein solcher Nachweis sinnvoll und möglich ist, ist in der aktuellen wissenschaftlichen Literatur umstritten.[5][6][7]

Da Prostatakrebs nur etwa 3% der Todesursachen aller deutschen Männer ausmacht, wäre ein statistischer Nachweis einer Gesamtmortalitätsreduktion durch Prostatakrebs Früherkennung nur mit sehr großen Studien möglich, wozu bisherige Studien laut der deutschen S3-Leitlinie von 2021 nicht ausreichend statistische Power hatten.[8]

2019 publizierten Mikrosimulations-Modellierungen zufolge müssten Studien zum statistisch signifikanten Nachweis von Gesamt-Überlebensvorteien durch Krebs-Früherkennungen je nach Inzidenz und Mortalität verschiedener Tumorerkrankungen Zehntausende bis mehrere Hunderttausende Teilnehmer pro Studienarm haben, die über 11-20 Jahre nachbeobachtet werden.[6] Für selten oder erst in hohem Alter tödliche Krebserkrankungen, wie Gebärmutterhals- oder Prostatakarzinome, erwarten die Autoren dieser Modellierungen, dass Gesamt-Überlebensvorteile in Studien nicht statistisch signifikant zu messen sein werden.[6]

Früherkennung mittels PSA-Test

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Die aktuellen Leitlinien empfehlen, daran interessierten und Männern gewisser Altersgruppen, unter Abwägung des individuellen Risikoprofils sowie unter Berücksichtigung der Risiken durch Überdiagnostik, eine PSA-basierte Prostatakrebs-Früherkennung anzubieten, jedoch nur nach individueller Beratung im Sinne einer partizipativen Entscheidungsfindung.[8][9][10]

Nutzen und Schaden

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Zur Einschätzung des Nutzens zitieren S3-Leitlinie Prostatakarzinom 2021[11], die Deutsche Krebshilfe 2022[12], und die Guideline der European Association of Urology 2021[13] die Ergebnisse der Europäischen Randomisierten Screening-Studie (ERSPC) nach 13[14] bzw. nach 16[15] Jahren Beobachtungszeit. Die Deutsche Krebshilfe beschrieb in ihrem von der S3-Leitlinie[11] empfohlenen Informationsblatt[12] folgende statistische Wahrscheinlichkeiten:

Von 1.000 Männern im Alter von 55 bis 69 Jahren, die keinen PSA-Test durchführen lassen, werden im Verlauf von 16 Jahren

  • Neun Männer an Prostatakrebs versterben.
  • 87 Männer die Diagnose Prostatakrebs erhalten.

1.000 Männer im Alter von 55 bis 69 Jahren, die sich regelmäßig einem PSA-Test unterziehen, zeigen innerhalb von 16 Jahren folgenden Verlauf:

  • Zwei Todesfälle an Prostatakrebs werden verhindert.
  • Sieben Männer versterben an Prostatakrebs.
  • Bei 117 Männern wird Prostatakrebs diagnostiziert werden.

Aufgrund der PSA-gestützten Früherkennungsuntersuchung

  • werden bei mehr Männern, die die Diagnose Prostatakrebs erhalten haben, Tumoren mit niedrigem Risiko-Profil entdeckt als bei Männern ohne PSA-Test (56 % statt 39 % der Männer).
  • wird die Anzahl an Männern, bei denen Metastasen entdeckt werden, mehr als halbiert.
  • zeigen drei Viertel der Männer mit erhöhtem PSA-Wert keinen Tumor in der Biopsie („falscher Alarm“).

Folgende Nachteile und mögliche Schäden durch PSA-basierte Prostatakrebs-Früherkennung zählt die Deutsche Krebshilfe 2022 auf:

  • Ein erhöhter PSA-Wert ist nur ein Warnhinweis, das heißt, um Prostatakrebs nachzuweisen, ist immer die Entnahme einer Gewebeprobe (Biopsie) aus der Prostata notwendig, die in den allermeisten Fällen ambulant durchgeführt wird.
  • Nicht jeder durch Früherkennung gefundene Prostatakrebs wäre ohne Früherkennung aufgefallen („Überdiagnose“) und nicht jeder durch Früherkennung gefundene Krebs ist behandlungsbedürftig („Übertherapie“).
  • In seltenen Fällen kommt Prostatakrebs vor, der nicht durch einen erhöhten PSA-Wert auffällt („falsche Sicherheit“ durch PSA). Beschwerden beziehungsweise auffällige Tastbefunde müssen daher auch bei normalem PSA-Wert abgeklärt werden.
  • Wenn bei einem erhöhten PSA-Wert kein Prostatakrebs nachgewiesen werden konnte („falscher Alarm“), können Verunsicherung, Ängste und weitere Untersuchungen die Folge sein.
  • Wird als Folge eines erhöhten PSA-Wertes eine Gewebeprobe aus der Prostata entnommen, kann dies unerwünschte Folgen haben: Häufig treten harmlose Blutungen, d. h. Blutbeimengungen im Urin und Sperma auf. Seltener wird ein Krankenhausaufenthalt wegen einer Infektion notwendig. Aufgrund der verfügbaren Daten sind Todesfälle als Folge einer Biopsie als außerordentlich selten anzusehen.

https://doi.org/10.1111/bju.15153

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/10379964/

Der Prostata-spezifische Antigentest wurde 1986 von der U.S. Food and Drug Administration zur Überwachung des Krankheitsstatus bei Patienten mit Prostatakrebs und 1994 zur Unterstützung der Prostatakrebserkennung zugelassen. In der 1990er Jahren wurden mehrere große randomisierte kontrollierte Studien über den den Nutzen von PSA-basierten Früherkennungsstrategien gestartet. Deren frühe Ergebnisse wurden anfang des neuen Jahrtausends bekannt und waren zunächt uneinheitlich. Aufgrund dieser Datenlage gab 2012 die US-Preventive Services Taskforce eine Empfehlung gegen PSA-basierte Früherkennungsuntersuchungen aus. Dieser einflussreichen Behörde folgten international viele Institutionen was zu einem starken Abfall der Prostatakrebs Neudiagnosen insgesamt und zu einem Anstieg des Anteils von Prostatakrebs-Neudiagnosen in fortgeschrittenen Stadien führte.[16] Im Jahr 2018 veröffentlichte die USPSTF eine Aktualisierung ihrer Empfehlungen, die sich vor allem auf die Veröffentlichung längerer Nachbeobachtungsdaten aus den großen Screening-Studien und auf neue Belege für Vorteile von active surveillance von Niedrigrisiko-Prostatakarzinomen stützt.[16]

Leitlinienempfehlungen und Empfehlungen staatlicher Organe

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Leitlinien

  • deutsche S3-Leitlinie 2021.[8]
    • "Besteht ein Anlass, über Früherkennung zum Prostatakarzinom zu informieren, sollen Männer ergebnisoffen über die Vor- und Nachteile beraten werden, insbesondere über die Aussagekraft von positiven und negativen Testergebnissen, Überdiagnosen sowie über gegebenenfalls erforderliche weitere Maßnahmen.Männern, die nach der Aufklärung eine Früherkennungsuntersuchung wünschen, soll das Bestimmen des PSA-Wertes als Untersuchungsmethode angeboten werden."
  • EAU[9]
    • Early detection may be initiated on an individual level in men with risk factors (age > 50; men from 45 years of age and a family history of PCa; men of African descent from 45 years of age; men carrying BRCA2 mutations from 40 years of age). Decreased disease-specific mortality on one side, but increased incidence with the risk of over-treatment on the other side, should be discussed with men. Informed men requesting an early diagnosis should be given a PSA test and undergo a DRE
  • NICE
  • AUA/SUO 2023[10]
    • Clinicians should engage in shared-decision-making with people for whom prostate cancer screening would be appropriate and proceed based on a person’s values and preferences. When screening for prostate cancer, clinicians should use PSA as the first screening test.

Institutionen

  • IQWIG 2020
  • US Preventive services Taskforce 2012[17] und 2018 https://www.uspreventiveservicestaskforce.org/uspstf/recommendation/prostate-cancer-screening (aktuell: This topic is being updated!!! https://www.uspreventiveservicestaskforce.org/uspstf/draft-update-summary/prostate-cancer-screening-adults)
    • "For men aged 55 to 69 years, the decision to undergo periodic prostate-specific antigen (PSA)-based screening for prostate cancer should be an individual one. Before deciding whether to be screened, men should have an opportunity to discuss the potential benefits and harms of screening with their clinician and to incorporate their values and preferences in the decision. Screening offers a small potential benefit of reducing the chance of death from prostate cancer in some men. However, many men will experience potential harms of screening, including false-positive results that require additional testing and possible prostate biopsy; overdiagnosis and overtreatment; and treatment complications, such as incontinence and erectile dysfunction. In determining whether this service is appropriate in individual cases, patients and clinicians should consider the balance of benefits and harms on the basis of family history, race/ethnicity, comorbid medical conditions, patient values about the benefits and harms of screening and treatment-specific outcomes, and other health needs. Clinicians should not screen men who do not express a preference for screening."https://www.uspreventiveservicestaskforce.org/uspstf/recommendation/prostate-cancer-screening
  • EU-Rat 2022
    • "Aufgrund der geringen Sensitivität der DRU erklärte die Gruppe leitender wissenschaftlicher Berater zur Verbesserung der Krebsvorsorge in der EU in einer Stellungnahme zu einer Empfehlung des Rates der EU am 9. Dezember 2022 auf Vorschlag der EU-Kommission und auf der Grundlage vorläufiger Evidenz, dass „die Länder einen stufenweisen Ansatz in Erwägung ziehen (sollten), der Pilotprojekte und weitere Forschungsarbeiten umfasst, um die Durchführbarkeit und Wirksamkeit (...) von Untersuchungen auf das prostataspezifische Antigen (PSA) bei Männern in Kombination mit ergänzender Magnetresonanztomografie (MRT) als Folgeuntersuchung zu evaluieren." (Quelle: https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/PDF/?uri=CELEX:32022H1213(01))

Studien, welche von den oben genannten Leitlinien zitiert werden:

Studienlage über tumorspezifische Sterblichkeitsreduktion durch PSA-Screening

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European Randomized Study of Screening for Prostate Cancer (ERSPC)

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Die ERSPC-Studie wurde 1991 eröffnet und rekrutierte über 180.000 Männer in acht Ländern - Niederlande, Schweden, Finnland, Belgien, Frankreich, Spanien, Italien und Schweiz. Die ERSPC-Studie wandte ein hauptsächlich PSA-basiertes Screening-Protokoll an: Männern in einem Alter von 50-74 Jahren wurde alle 2-4 Jahre Der PSA-Wert im Blutserum bestimmt. Ab einem Cut-off von 3-4 ng/ml erfolgte zur Diagnosestellung eine systematischen Sextanten-Prostatabiopsie. Die Resultate der Studie wurden zu mehreren Nachbeobachtungsdauern veröffentlicht: 9 Jahre[18], 11 Jahre[19], 13 Jahre[20], und 16 Jahre[21]. Für den schwedischen Arm der ERSPC Studie, die sogenannte Göteborg-Studie, liegen außerdem 18-Jahres Nachbearbeitungsdaten vor.[22] Die europäische EAU-Leitlinie 2021 rezipiert jeden dieser fünf publizierten Nachbearbeitungsintervalle und weist darauf hin, dass zu allen Zeitpunkten eine signifikante Reduktionen der Prostatakrebs-spezifischen Mortalität gezeigt werden konnte und dass der Nutzen des Screenings (im Sinne der Number needed to screen zur Verhinderung eines Prostatakrebstodes) mit längeren Nachbeobachtunsintervallen immer deutlicher nachgewiesen wurde. Auch die deutsche S3-Leitlinie 2021 rezipiert ausführlich insbesondere die 13-Jahres Nachbeobachtungsdaten und die amerikanische AUA/SUO Leitlinie 2023 insbesondere die 16- und 18-Jahres Nachbeobachtungsdaten.

Prostate, Lung, Colon, and Ovarian (PLCO) Cancer Screening Studie

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Im Rahmen der PLCO-Studie wurden in den USA 76.693 Probanden im Alter von 55-74 Jahren von 1993 bis 2001 nach dem Zufallsprinzip in einen Interventions- und einen Kontrollarm eingeteilt. Die Männer im Interventionsarm erhielten sechs Jahre lang jährliche PSA-Tests und vier Jahre lang digitale rektale Untersuchungen. Nach 13 Jahren Nachbeobachtung zeigte die Studie keinen signifikanten Unterschied zwischen Kontroll- und Interventionsarm.[23] In Zusammenschau mit den damals vorliegenden 13-Jahres ERSPC Daten führten die US-Preventive Services Taskforce (USPSTF) 2012 zu ihrer einflussreichen Entscheidung, sich gegen ein PSA-Screening in der US-Allgemeinbevölkerung auszusprechen.[17][24] Diese Entscheidung änderte die USPSTF 2018 und wies weiterhin auf die "Kontamination" der PLCO-Studie hin, da Probanden des Kontrollarms in hohem Maße "opportunistische" PSA-Tests außerhalb der Studie durchführen ließen (auf 5 PSA-Test im Interventions-Arm kamen 3 PSA-Tests im Kontroll-Arm).[25] Auf eben diese Kontamination weist auch die deutsche S3-Leitlinie 2021 hin.[8] Außerdem erwähnt sie, dass, wenn man die PLCO-Daten um diese Kontamination und um fehlende Compliance bereinigt, auf mit der ERSPC-Studie vereinbare Daten kommt, die eine gleichartige tumorspezifische Mortalitätreduktion von 25-30% durch PSA-Screening zeigen.[8][26][27]

Weitere randomisierte kontrollierte Studien

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, Québec, Stockholm, Norrköping), von denen drei von schwacher methodischer Qualität sind.[8]

CAP[28]

Die deutsche S3-Leitlinie 2021[8] und die europäische EAU Leitlinie[9] zitieren Metaanalysen, die die Ergebnisse meherer großer RCTs zusammenfassen. 2013 wurde eine Cochrane-Metaanalyse[29] publiziert und 2018 von ihren Autoren (Ilic et al.) ein Update dieser publiziert[30]. Die Update-Version von 2018 hält über die Qualität der fünf untersuchten RCTs fest, dass einzig die ERSPC-Studie ein geringeres Bias-Risiko habe.[30] In beiden Metaanalysen wird bei Betrachtung aller Studien insgesamt keine statistisch signifikante Reduktion der Gesamtmortalität oder tumorspezifischen Mortalität durch PSA-Früherkennungsuntersuchung festgestellt.[29][30] Die Sensitivitätsanalyse von Studiendaten mit geringerem Bias-Risiko der neueren Metaanalyse berechnete eine statistisch signifikante Reduktion der Prostatakrebs-spezifischen Mortalität, jedoch nicht der Gesamtmortalität der PSA-gescreenten Studienteilnehmer.[30]

Sowohl die deutsche, als auch die europäische Leitlinie erwähnen die große Heterogenität der RCTs in diesen Metaanalysen.[8][9] Diese Unterschiede erklären laut europäischer Leitlinie die Diskrepanzen zwischen den Ergebnissen einzelner Studien und den aggregierten Ergebnissen der Metaanalysen.[9]

Studienlage über Lebensqualitätseffekte durch PSA-Screening

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Wörtliches Zitat aus deutscher S3-Leitlinie 2021 - noch anpassen:

"Der Nutzen hinsichtlich potentiell gewonnener oder verlorener Lebensqualität wird nicht mit breitem Konsens interpretiert. So haben Heijnsdiek et al 2012 die gewonnene Lebensqualität (Quality adjusted Life years gained, QALYs) insbesondere unter Berücksichtigung aller Schritte des diagnostischen Screenings (Überdiagnostik), der Therapien (Übertherapie) und Nebenwirkungen beschrieben [67]. Dabei zeigte sich, dass pro 1000 eingeladener Teilnehmer schlussendlich 73 Lebensjahre (QALYs = years in „complete“ health) resultieren. Nach Abzug der Schadensseite durch Überdiagnostik und Übertherapie verbleiben 56 gewonnene Lebensjahre (QALYs) [67]. Eine weitere Optimierung des Screeningverfahrens zur Reduktion des Schadens scheint durch Operationen in „high volume“ Zentren, Verzicht auf Screening bei älteren Männern und noch häufigeren Einsatz der Active surveillance möglich. Bei dieser Strategie ließen sich 74 (+18) gewonnene Lebensjahre (QALYs) erzielen (Carlson et al.; Cancer, 2016). Bezieht man im Miscan Modell (NEJM) die Number necessary to invite (NNI) und number necessary to diagnose (NND) auf die verbleibende Lebenszeit der Patienten, so resultiert für die europäische Studie (ERSPC) gesamthaft eine NNI bzw. NND von nur 98 bzw 4 um ein Leben zu bewahren. Für die Göteborg Studie nur 53 bzw. 2 [67].

Das IQWIG erkennt in den Publikationen von Heijnsdijk aus 2012 und Carlsson aus 2016 allerdings keine klaren oder relevanten Ergebnisse der vergleichenden gesundheitsbezogenen Lebensqualität, da in beiden Publikationen Mikrosimulationen auf Basis der ERSPC-Daten vorgenommen wurden. Das IQWIG bewertet diese Modellierungen als mit großen Unsicherheiten behaftet, da sie unausweichlich bezüglich aller Aspekte, für die belastbare Evidenz fehlt, Annahmen beinhalten, die zutreffen können, aber nicht müssen.

Zu dieser unklaren Datenlage kommen noch Hinweise jüngerer Daten hinzu, dass PSA ein Prognosemarker für die Langzeitentwicklung eines Prostatakarzinoms sein könnte und dadurch die NNI und ihre Folgeuntersuchungen reduziert werden könnten. Männer im obersten Bereich der PSA Percentile (>2.4ng/ml) im Alter von 51-55 Jahren tragen zu über 50% der Langzeit Prostatakarzinomtoten bei, wohin gegen Männer mit einem PSA <1.0 ng/ml eine Wahrscheinlichkeit von 0.9% haben, am Prostatakarzinom zu sterben [68]. Diese retrospektiven Daten konnten in der europäischen Studie (ERSPC) auch prospektiv belegt werden. Männer mit PSA <1.0ng/ml (50% der Gesamtgruppe) waren 12 Jahre praktisch karzinomfrei [69]. Mit dieser Strategie könnten evtl. frühzeitig kleine Risikogruppen definiert werden, die einer intensiveren Beobachtung bedürfen, während der Großteil der Männer sich in verlängerten Kontrollintervallen (4-6 Jahre) untersuchen lassen können [69,70]. Der Beweis eines klaren Vorteils dieser Strategie bei der Früherkennung des Prostatakarzinoms mit dann belegbarem Vorteilfür eine Screeninggruppe ist bisher aber nicht erbracht."[8]

Früherkennung mittels rektaler Untersuchung

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Die digital-rektale Untersuchung (von lateinisch digitus, der Finger und colon rectum, der Enddarm) stellt in Deutschland die gesetzliche Früherkennungsuntersuchung zum Prostatakarzinom-Screening dar. Weiterhin können in der DRU auch tief (also nahe am Anus) sitzende Rektumkarzinome und andere krankhafte Prozesse des Enddarms festgestellt werden. Die deutsche S3-Leitlinie 2021 stellt die Relevanz der DRU zur Prostatakarzinom-Früherkennung wie folgt dar:

"Männern, die nach der Aufklärung eine Früherkennungsuntersuchung wünschen, soll das Bestimmen des PSA-Wertes als Untersuchungsmethode angeboten werden. Zusätzlich kann eine digital-rektale Untersuchung durchgeführt werden."

Auch die amerikanische AUA/SUO-Leitlinie 2023 besagt, dass die DRU neben dem PSA-Test verwendet werden könne, um das Risiko klinisch bedeutsamer Prostatakarzinome festzustellen.[10] Weiterhin gäbe es jedoch nicht ausreichend wissenschaftliche Belege dafür, dass die DRU die PSA-basierte Prostatakrebsvorsorge ergänzen sollte.[10] Laut der aktuellen deutschen PROBASE-Studie, sei die DRU zur Prostatakrebs-Früherkennung nicht effektiv.[31][10]

Weitere Früherkennungsverfahren

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Zu den Bildgebenden verfahren, deren Einsatz in der Prostatakrebsfrüherkennung erforscht wurden, zählen die Transrektale Ultraschalluntersuchung (TRUS) und die multiparametrische Prostata Magnet-Resonanz-Tomographie (mpMRT). Laut der deutschen S3-Leitlinie 2021 sind bildgebende Verfahren für die Früherkennung eines Prostatakarzinoms als primäre Untersuchung nicht geeignet.[8]

Vorgehen bei auffälligem Früherkennungsbefund

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Die deutschen S3-Leitlinien 2021 empfehlen auffällige Screening-Befunde zunächst unter Berücksichtigung von Einflussfaktoren kontrollieren.[8] Je nach Höhe des erstmals festgestellten PSA-Wertes sollten dann jährlich, bis alle vier Jahre, Nachfolgeuntersuchungen durchgeführt werden.[8] Bei besonders hohen PSA-Werten, auffälligem PSA-Anstieg, oder auffäligen Tastbefunden sollte eine Prostatabiopsie erfolgen.[8]

Risikorecher: https://www.prostatecancer-riskcalculator.com/

Risikorechner: Viele Biopsien sind vermeidbar https://link.springer.com/article/10.1007/s11298-017-6286-5

  1. IGeL Monitor - Ultraschall zur Früherkennung von Prostatakrebs. Abgerufen am 21. November 2023.
  2. IGeL Monitor - PSA-Test zur Früherkennung von Prostatakrebs. Abgerufen am 21. November 2023.
  3. Giorgio Gandaglia, Riccardo Leni, Freddie Bray, Neil Fleshner, Stephen J. Freedland, Adam Kibel, Pär Stattin, Hendrick Van Poppel, Carlo La Vecchia: Epidemiology and Prevention of Prostate Cancer. In: European Urology Oncology. Band 4, Nr. 6, Dezember 2021, ISSN 2588-9311, S. 877–892, doi:10.1016/j.euo.2021.09.006, PMID 34716119 (nih.gov [abgerufen am 21. November 2023]).
  4. EAU Guidelines on Prostate Cancer - Uroweb. Abgerufen am 24. Oktober 2023 (englisch).
  5. Yaffe Mj, Mainprize Jg: The Value of All-Cause Mortality as a Metric for Assessing Breast Cancer Screening. In: Journal of the National Cancer Institute. Band 112, Nr. 10, 1. Oktober 2020, ISSN 1460-2105, doi:10.1093/jnci/djaa025, PMID 32058543 (nih.gov [abgerufen am 21. November 2023]).
  6. a b c Eveline A. M. Heijnsdijk, Marcell Csanádi, Andrea Gini, Kevin ten Haaf, Rita Bendes, Ahti Anttila, Carlo Senore, Harry J. de Koning: All‐cause mortality versus cancer‐specific mortality as outcome in cancer screening trials: A review and modeling study. In: Cancer Medicine. Band 8, Nr. 13, Oktober 2019, ISSN 2045-7634, S. 6127–6138, doi:10.1002/cam4.2476, PMID 31422585, PMC 6792501 (freier Volltext) – (wiley.com [abgerufen am 21. November 2023]).
  7. Stephen W. Duffy: All-cause mortality in multi-cancer screening trials. In: Journal of Medical Screening. Band 29, Nr. 1, März 2022, ISSN 1475-5793, S. 1–2, doi:10.1177/09691413211060680, PMID 34851217 (nih.gov [abgerufen am 21. November 2023]).
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  11. a b Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen :42.
  12. a b Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen :52.
  13. EAU Guidelines on Prostate Cancer – Uroweb. Abgerufen am 24. Oktober 2023 (englisch).
  14. Fritz H. Schröder, Jonas Hugosson, Monique J. Roobol, Teuvo L. J. Tammela, Marco Zappa, Vera Nelen, Maciej Kwiatkowski, Marcos Lujan, Liisa Määttänen, Hans Lilja, Louis J. Denis, Franz Recker, Alvaro Paez, Chris H. Bangma, Sigrid Carlsson, Donella Puliti, Arnauld Villers, Xavier Rebillard, Matti Hakama, Ulf-Hakan Stenman, Paula Kujala, Kimmo Taari, Gunnar Aus, Andreas Huber, Theo H. van der Kwast, Ron H. N. van Schaik, Harry J. de Koning, Sue M. Moss, Anssi Auvinen, ERSPC Investigators: Screening and prostate cancer mortality: results of the European Randomised Study of Screening for Prostate Cancer (ERSPC) at 13 years of follow-up. In: Lancet (London, England). Band 384, Nr. 9959, 6. Dezember 2014, ISSN 1474-547X, S. 2027–2035, doi:10.1016/S0140-6736(14)60525-0, PMID 25108889, PMC 4427906 (freier Volltext) – (nih.gov [abgerufen am 25. Oktober 2023]).
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  16. a b Hendrik Van Poppel, Monique J. Roobol, Christopher R. Chapple, James W. F. Catto, James N'Dow, Jens Sønksen, Arnulf Stenzl, Manfred Wirth: Prostate-specific Antigen Testing as Part of a Risk-Adapted Early Detection Strategy for Prostate Cancer: European Association of Urology Position and Recommendations for 2021. In: European Urology. Band 80, Nr. 6, Dezember 2021, ISSN 1873-7560, S. 703–711, doi:10.1016/j.eururo.2021.07.024, PMID 34407909 (nih.gov [abgerufen am 22. November 2023]).
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