Diskussion:Wasserseite

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Letzter Kommentar: vor 12 Jahren von Datschist in Abschnitt Zur vorstehenden Frage
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Wie erklärt sich daraus die umgangssprachliche Wendung "Oberwasser haben"?

Zur vorstehenden Frage[Quelltext bearbeiten]

Laut dieser Webseite erläutert das bekannte Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten von Lutz Röhrich:

Oberwasser haben (bekommen): im Vorteil sein, in Vorteil kommen. Mit Oberwasser bezeichnet man das oberhalb der Mühle durch das Wehr gestaute Wasser, das das Mühlrad antreibt, im Gegensatz zum „Unterwasser“, das unterhalb der Mühle wegfließt. Die aus dem Mühlenbetrieb stammende Redensart ist vor allem mitteldeutsch und niederdeutsch sehr verbreitet. Im 19. Jahrhundert drang sie in die Schriftsprache vor: „Das gab Reichardten Oberwasser“ schreibt der Berliner Musiker Karl Friedrich Zelter 1831 an Goethe. Vgl. „Wasser auf seine Mühle“.

Demgegenüber erklärt der Duden die Redewendung zu einer „umgangssprachlichen“, was ich recht befremdlich finde. Zwar habe ich keine Beispiele aus „höherer“ Literatur an der Hand, aber immerhin aus sogenannter seriöser Presse:

Der Europa-Hasser hat Oberwasser lautet eine Überschrift im Spiegel, 26. Dezember 2011; Sal. Oppenheim hat wieder Oberwasser eine Überschrift im Handelsblatt, 2. April 2012; Die Hardliner haben Oberwasser in der Frankfurter Rundschau, 18. Mai 2012.

Weiter gibt es einen erfolgreichen Kriminalroman mit dem Titel Oberwasser: von Jörg Maurer, Frankfurt/Main 2012.

Wenn das alles nicht hilft, suche man seinen Vorteil, Rat oder Trost in einem Dorf der Gemeinde Ottersweier in Baden-Württemberg, das Oberwasser heißt.--Datschist (Diskussion) 23:06, 28. Mai 2012 (CEST)Beantworten