Fokale noduläre Hyperplasie

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Klassifikation nach ICD-10
D13 Gutartige Neubildung sonstiger und ungenau bezeichneter Teile des Verdauungssystems
D13.4 Leber
K76.8 Sonstige näher bezeichnete Krankheiten der Leber
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Die fokale noduläre Hyperplasie (FNH) ist eine gutartige Wucherung in der Leber und betrifft häufig Frauen (75 %). Es wird ein Zusammenhang mit der Einnahme von Kontrazeptiva vermutet.

Pathologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Typischerweise finden sich sternförmige Narben, bandartige fibröse Septen und Gallengangsproliferate. Die Wucherung (Hyperplasie) hat in der Regel keine Bindegewebskapsel.

Diagnostik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Sonografie stellt sich der Befund meist isoechogen zum übrigen Lebergewebe dar. Bei Zugabe eines Ultraschall-Kontrastmittels wird die radspeichenartige Gefäßversorgung dargestellt. Durch das isodense bzw. isointense Verhalten in Computertomographie bzw. Magnetresonanztomographie ist der Befund schwer zu entdecken. Nach Kontrastmittel-Gabe mit wasserlöslichen Kontrastmitteln zeigt sich bei diesen Verfahren ein randständig starkes Kontrastmittel-Enhancement mit zentraler Hypodensität bzw. Hypointensität. Durch die Verwendung gallegängiger Kontrastmittel (Gadoxetic Acid = Primovist (R)) kann in der Magnetresonanztomographie in einer Spätphase mit hoher Empfindlichkeit eine Differenzierung erreicht werden.[1]

Klinik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die fokale noduläre Hyperplasie macht häufig keine Beschwerden und ist oftmals ein Zufallsbefund. Ansonsten kann ein Druckgefühl im Oberbauch imponieren.

Therapie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Regel ist lediglich die Verlaufskontrolle angezeigt. Treten Beschwerden auf, kann die Hyperplasie operativ entfernt werden. Die Mehrzahl der FNH-Patientinnen haben östrogenhaltige Kontrazeptiva eingenommen; Absetzen oder Fortführen dieser Medikation hat jedoch bei der Mehrzahl der Patientinnen keinen Einfluss auf das Wachstum der FNH.[1]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Böcker, Denk, Heinz. Pathologie. München 1997, ISBN 3-541-15891-3
  • Herold G. Innere Medizin. Köln 2012

Belege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Herold G et al., Innere Medizin, S. 551.