Harry Pietzsch

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Harry Pietzsch (* 9. Dezember 1929 in Freital; † 9. September 2003 in Berlin) war ein deutscher Film- und Theaterschauspieler.

Nach der Absolvierung der Schauspielschule in Dresden erhielt Harry Pietzsch 1949 sein erstes Engagement beim Theater Eisleben. Danach war er als Theaterschauspieler in Dresden, Dessau und Görlitz, Magdeburg engagiert. Harry Pietzsch kam im Jahr 1962 zum Deutschen Theater Berlin, wo er bis 1998 angestellt war und unter anderem in Inszenierungen von Benno Besson, Adolf Dresen und Alexander Lang mitwirkte.[1] Neben seiner Arbeit am Theater war Harry Pietzsch ein gefragter Filmschauspieler in Kino- und Fernsehfilmen sowie Darsteller in TV-Serien des Deutschen Fernsehfunks.[2]

Einem breiten Publikum wurde Harry Pietzsch als Darsteller in populären Fernsehserien, wie Polizeiruf 110, Krupp und Krause, Ich - Axel Caesar Springer, Aufregende Jahre, Der Staatsanwalt hat das Wort sowie in den Kinder-TV-Serien Spuk unterm Riesenrad und Spuk im Hochhaus bekannt. Zu seinen bedeutendsten Filmrollen zählen die Darstellung des Walter Küchenmeister im Film KLK an PTX – Die Rote Kapelle, Eberhard Bogans in der DEFA-Produktion Die Nacht an der Autobahn sowie die Rolle des Oberleutnants Becker in dem Kriminalfilm Pension Boulanka.

In zahlreichen Fernsehaufführungen, die aus Theatern übertragen wurden – beispielsweise Leben und Tod König Richard III. (1976), Die traurige Geschichte von Friedrich dem Großen (1983) sowie Die Rundköpfe und die Spitzköpfe (1985) spielte der Schauspieler in Nebenrollen mit. In sowjetischen Filmen, wie Front ohne Flanken (1975), Front hinter der Frontlinie (1978), Im Rücken des Feindes (1982), Soldaten der Freiheit (1977) wurde er bevorzugt als Wehrmachtsangehöriger besetzt.

Den Schauspielern des Films KLK an PTX – Die Rote Kapelle, bei dem Harry Pietzsch eine der Hauptrollen verkörperte, wurde am 6. Juni 1971 der Kunstpreis des FDGB verliehen.[3]

Im Jahr 1998 beendete er seine Bühnenkarriere und zog sich ins Privatleben zurück. Harry Pietzsch war mit der Theaterkritikerin und Redakteurin der Zeitschrift Theater der Zeit Ingeborg Pietzsch verheiratet. Nach kurzer, schwerer Krankheit starb Harry Pietzsch 2003 in Berlin.[4]

Filmographie (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mitarbeit an TV-Serien

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • 1966 Geheimkommando Bumerang (Oberleutnant Kramer)
  • 1968 Ich - Axel Caesar Springer (Episode: Männer werden gemacht)
  • 1969 Krupp und Krause (Fipps Keuben, drei Episoden)
  • 1969 Aufregende Jahre (sechs Episoden)
  • 1979 Spuk unterm Riesenrad (Leutnant Märzenbecher, sieben Episoden)
  • 1982/83 Spuk im Hochhaus (drei Episoden)

Fernsehaufführung von Theaterstücken (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ausländische Filmproduktionen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • 1975 Front ohne Flanken (Standartenführer Karl Wolff)
  • 1977 Soldaten der Freiheit (Erich von dem Bach)
  • 1978 Front hinter der Frontlinie (Gruppenführer Karl Wolff)
  • 1982 Im Rücken des Feindes (Gruppenführer Karl Wolff)

Theaterrollen (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger (Hrsg.): Deutsches Bühnen-Jahrbuch 2005, Verlag der Bühnenschriften-Vertriebs GmbH, S. 870
  2. defa-sternstunden.de: Harry Pietzsch, abgerufen am 10. November 2015
  3. ddr-lexikon.de: Chronik der DDR - 1971, abgerufen am 10. November 2015
  4. berliner-zeitung.de: Schauspieler Harry Pietzsch gestorben, abgerufen am 10. November 2015
  • Zum Tod von Harry Pietzsch, Theater der Zeit, Heft 10/2003, S. 70