Johann Gottfried Erckel

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Johann Gottfried Erckel (~ 19. März 1767 in Leipzig; † 2. Dezember 1833 ebenda) war ein Leipziger Kaufmann, Bankier und Baumeister sowie Ratsherr und Stadthauptmann von Leipzig.[1]

Johann Gottfried Erckel wurde als Sohn des Weinhändlers und Bürgers zu Leipzig, Michael Sigmund Erckel (1725–1796) und dessen Ehefrau Johanna Elisabeth geb. Lucas (1727–1806) geboren und am 19. März 1767 in Leipzig getauft. Erckel erhielt – wahrscheinlich in Anerkennung seiner Verdienste als Stadthauptmann von Leipzig – 1790 eine kolorierte Lithographie des Künstlers Christian Otto, die ihm speziell gewidmet war.[2] 1807 wurde Erckel bereits als Senator erwähnt.[3] 1821 wurde er als Baumeister und Unterschriftsbevollmächtigter des Magistrats der Stadt Leipzig von Obligationen erwähnt.[4]

In seiner Freizeit legte sich Erckel eine umfangreiche und in Fachkreisen anerkannte und beachtete Pflanzensammlung zu.[5] Aufgrund dieser Leidenschaft war er auch Mitglied der „Naturforschenden Gesellschaft zu Leipzig“.[6] 1826 war Erckel als Mitglied des Leipziger Stadtrats auch Vorsteher des Johannishospitals und ließ in dieser Zeit den Johanniskirchhof in Leipzig um über 42.500 Quadratellen erweitern, um den Wunsch vieler Leipziger Familien, Erbbegräbnisse zu errichten, erfüllen zu können. Erckel selbst wurde auf dem 1827 eingerichteten Familiengrab der Familie Erckel auf dem Alten Johannisfriedhof, dem ältesten Friedhof der Stadt Leipzig, in der von ihm erweiterten V. Abteilung beigesetzt.[7]

  • „An sämtliche im Johannis-Hospital versorgte Personen“, 1830[8]

Johann Gottfried Erckel entstammte der weit verzweigten Wirts- und Kaufmannsfamilie Erckel. Sein Großvater väterlicherseits war der Wirt und Weinschenk Zum guldenen Adler in Wöhrd, später Zum roten Ochsen in Nürnberg, Johann Sigmund Erckel (1690–1748). Sein Großvater mütterlicherseits war der Gasthalter Zur güldenen Tanne und Bürger zu Leipzig, Gottfried Lucas (* 1687). Der Gelehrte Johann Sigismund Erckel (1756–1825) war sein Bruder.[9] Seine Schwester Caroline Rahel Erckel (1757–1821) heiratete den Leipziger Bankier Johann Carl Schultze (1744–1815).

Johann Gottfried Erckel heiratete am 14. August 1791 in Wahren bei Leipzig Rahel Johanna geb. Weber (~ 22. Juli 1770 in Leipzig; † 26. September 1844 ebenda), Tochter des Actuarius bei der juristischen Fakultät in Leipzig, Christian Heinrich Gottlieb Weber und dessen Ehefrau Florentine Elisabeth geb. Stirner. Erckels Ehefrau war eine Schwester des Gelehrten, Kirchenrechtlers und königlich-sächsischen Konsistorialpräsidenten Karl Gottlieb von Weber (1773–1849) sowie eine Cousine von Christian Gottfried Körner, dem Vater von Theodor Körner und Freund von Friedrich Schiller.

Ihr Sohn Julius Erckel (* 28. April 1807 in Leipzig; † 12. Februar 1881 ebenda)[10] setzte das väterliche Geschäft als Weinhändler unter der Firmierung „Weinfirma Gebrüder Erckel“ fort, war Kaufmann, Bankier und Hausbesitzer der Häuser Nr. 4 und 14 am Leipziger Markt[11][12] und ließ 1857 in Loschwitz bei Dresden auf einem Weinberg – dem später sogenannten „Erckelschen Weinberg“ – eine Sommervilla im Schweizer Baustil errichten, das sogenannte „Schweizerhaus“.[13]

  • Till von Egidy: Die Vorfahren der Familien von Egidy und von Koppenfels in: Studien zur Kultur und Geschichte – Band 2, Verlag Zentrum für Kultur // Geschichte, Niederjahna 2016

Einzelnachweise

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  1. Predigten gehalten von Heinrich Gottlieb Tzschirner, Doctor und Professor der Theologie und Superintendent zu Leipzig, Aus dessen hinterlassenen Handschriften, Onlineausgabe auf Google Books in der Google-Buchsuche, Leipzig 1828, Erster Band, S. XI
  2. Partie in Reudnitz bei Leipzig, Sr. Wohlgeboren des Herrn Stadthauptmann und Senator Johann Gottfried Erckel Hochachtungsvoll gewidmet von Christian Otto@1@2Vorlage:Toter Link/museum.zib.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2022. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf museum.zib.de
  3. Gnädigst privilegiertes Leipziger Intelligenz-Blatt…Onlineversion auf Google Books in der Google-Buchsuche, Leipzig 1807, S. XI
  4. Staats und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten, Digitalisat in der Google-Buchsuche auf Google Books
  5. Allgemeines Teutsches Garten-Magazin oder gemeinnützige Beiträge für alle Theile des praktischen Gartenwesens, Onlineversion auf Google Books in der Google-Buchsuche, Friedrich Justin Bertuch, Weimar 1809, 6. Jahrgang, S. 61
  6. Johann Gottfried Erckel in: Schriften der naturforschenden Gesellschaft zu Leipzig, Barth 1833 in der Google-Buchsuche auf Google Books, S. 3
  7. Heinrich Heinlein: Der Friedhof zu Leipzig in seiner jetzigen Gestalt..., Leipzig 1844, Digitalisat in der Google-Buchsuche auf Google Books, S. 174
  8. An sämtliche im Johannis-Hospital versorgte Personen auf Google Books
  9. Todesanzeige in der Leipziger Zeitung, 6. Juni 1825, Digitalisat in der Google-Buchsuche auf Google Books, S. 1480
  10. Julius Erckel im Stadtwiki Dresden
  11. Neues Leipziger Adressbuch 1851, S. 23, Gebr. Erckel, Wechsel- und Weinhandlung
  12. Neues Leipziger Adressbuch 1851, S. 23, Julius Erckel, Krämer
  13. Am „Erckelschen Weinberg“ in Loschwitz wird wieder gebaut, Dietrich Buschbeck in: Der Elbhang-Kurier, 1. September 2011, Onlineversion