Land des Frühlings

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Buchtitelgestaltung der Originalausgabe von 1928

Land des Frühlings ist das einzige autobiografisch verfasste Werk von B. Traven. Es wurde 1928 erstmals verlegt.[1] Im Anhang der Originalausgabe von 1928 sind auf 64 Seiten 132 Fotografien (S/W) der Reise eingefügt.[2] „Alle Bilder, die in diesem Buche veröffentlicht sind, wurden in der Zeit vom Mai bis Oktober 1926 vom Verfasser selbst aufgenommen.“[3] Die Wiedergabe erfolgte im Bildtiefdruck der Phönix Illustrationsdruck und Verlag G.m.b.H., Berlin.[4] Auf der letzten Seite des Anhanges sind 7 mexikanische Münzen abgebildet, alle Fotografien sind beschrieben, die längste Beschreibung ist ein Vierzehnzeiler. Die letzte Seite zeigt eine ausfaltbare Landkarte von Chiapas, diese ist umrahmt von den Landkarten Nordamerikas, Südamerikas und Mittelamerikas.

Das Buch ist nicht in betitelte Kapitel unterteilt, sondern lediglich in Gedankensprünge aufgegliedert, die sich dadurch auszeichnen, dass ein auf die nächste Seite leitender Absatz eingefügt wird. Der neue Gedankensprung wird durch eine Zahl angezeigt (insgesamt 32) und deren Anfangsbuchstaben optisch durch Vergrößerung besonders betont.[5] Für die Ausstattung des Buchs zeichnete Curt Reibetantz verantwortlich. Einen Nachdruck veröffentlichet 1936 die Büchergilde Zürich.

Das Werk erschien in einer überarbeiteten und neu gestalteten Ausgabe 1950 bei der Büchergilde Gutenberg Zürich mit der Copyright-Angabe für Esperanza Lopez Mateos, Mexico-City und Josef Wieder, Zürich. Die erneut im Tiefdruck wiedergegebenen Fotografien befinden sich nun auf fortlaufend in den Text eingeschobenen, nicht paginierten Bildseiten, die zugehörigen Bilderläuterungen am Fuß der gegenüberliegenden Textseiten. Die Zahl der Bildseiten ist auf 32 und die Zahl der Bilder auf 72 reduziert worden. Die Kapitelzählung erfolgt jetzt in Textform und in Versalien. Die 9 Textzeilen hohen Initialen sind beibehalten, doch machen veränderte Anfänge der Kapitel 2, 14 und 30 darauf aufmerksam, dass Textanfänge verändert wurden. Selbst als wörtliches Zitat gekennzeichnete Sätze weisen in dieser Ausgabe einen veränderten Wortlaut auf.[6]

Im späteren Nachdruck (Taschenbuchausgabe) der Büchergilde Gutenberg sind Bilder aus diesem Anhang in den Text integriert worden.[7]

In Mexiko selbst erschien das Werk erstmals 1996 in einer Übersetzung von Angélica Scherp. Renate von Hanffstengel stellt die Vermutung an, es sei „nicht abwegig, den Grund für die so späte Publikation von Land des Frühlings in seinem unbequemen Inhalt zu suchen“.[8]

Inhalt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Esel waren das häufigste Reittier im Hochland von Chiapas

Das Buch handelt von einer Reise Travens mit einem indianischen Begleiter auf Eseln ins Hochland des mexikanischen Bundesstaates Chiapas. Traven beschreibt sehr detailreich die Flora, Fauna und Geografie des Landes, vor allem aber dessen Bewohner, die indianischen Ureinwohner und deren soziale Gewohnheiten.

San Juan Chamula – Prozession der Tzotzilmayas

Eine besondere Vertiefung erfährt der Reisebericht bei der humorvollen Betrachtung der stark ritualisierten religiösen Praktiken der nur anteilig christianisierten Maya-Völker.[9] So erwähnt Traven beispielhaft, dass es in den bereisten Landen immer wieder vorgekommen ist, dass Indianer freiwillig oder auch gezwungenerweise von Stammesangehörigen gekreuzigt worden sind, um sich durch die Kreuzigung kollektiv von Sünden befreien zu können.[10]

Besonders ausführlich schildert der Autor die Gebräuche, Rituale, Trachten und die Religion der Tzotzilmayas, die in der Gegend von Chamula siedeln. Auch die Besonderheiten der Tzotzilsprache werden in einem kurzen Abschnitt beschrieben.

Traven stellt in diesem Buch auch die Theorie auf, dass der Ursprung der Menschheit in Mexiko zu finden sei.[11]

Nachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. B. Traven: Land des Frühlings. Büchergilde Gutenberg, Berlin 1928, S. 6.
  2. B. Traven: Land des Frühlings. Büchergilde Gutenberg, Berlin 1928, S. 431–495.
  3. B. Traven: Land des Frühlings. Büchergilde Gutenberg, Berlin 1928, S. 432.
  4. B. Traven: Land des Frühlings. Büchergilde Gutenberg, Berlin 1928, S. 6.
  5. B. Traven: Land des Frühlings. Büchergilde Gutenberg, Berlin 1928, S. 1–431.
  6. B. Traven: Land des Frühlings. Büchergilde Gutenberg, Zürich 1950, S. 344.
  7. B. Traven als Photograph
  8. Renate von Hanffstengel: Land des Frühlings – ein später Frühling daselbst: Überlegungen zur Erstausgabe in Mexiko. In: Jörg Thunecke (Hrsg.): B. Traven the writer. = Der Schriftsteller B. Traven. Ed. Refugium, Nottingham 2003, S. 464–484.
  9. B. Traven: Land des Frühlings. Büchergilde Gutenberg, Berlin 1928, z. B. S. 78–88.
  10. B. Traven: Land des Frühlings. Büchergilde Gutenberg, Berlin 1928, z. B. S. 78–80.
  11. B. Traven: Land des Frühlings. Büchergilde Gutenberg, Berlin 1928, z. B. S. 134–136.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ausgaben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • B. Traven: Land des Frühlings. Büchergilde Gutenberg, Berlin 1928, DNB 361772408.
  • B. Traven: Land des Frühlings. Büchergilde Gutenberg, Zürich 1936
  • B. Traven: Land des Frühlings. Büchergilde GUtenberg, Zürich 1950
  • B. Traven: Land des Frühlings. Büchergilde Gutenberg, Werkausgabe 1982, ISBN 3-7632-2083-6.

Übersetzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sekundärliteratur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Karl S. Guthke: B. Traven. Biographie eines Rätsels. Büchergilde Gutenberg, Frankfurt am Main, Olten, Wien 1987, S. 400–425.
  • Anna Lürbke: Die indigenen Kulturen Mexikos im Werk von B. Traven. In: Günter Dammann (Hrsg.): B. Travens Erzählwerk in der Konstellation von Sprachen und Kulturen. Königshausen & Neumann, Würzburg 2005, S. 95–108.