Otto Lemm (Widerstandskämpfer)

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Gedenktafel am Haus Oudenarder Str. 28, in Berlin-Wedding

Otto Lemm (geboren am 24. Juni 1896; gestorben am 17. Juli 1944 in Brandenburg an der Havel) war ein deutscher Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er war in der Berliner Maschinenbau AG in der Berliner Chausseestraße beschäftigt und leitete dort eine illegale kommunistische Betriebszelle. Ende der 1930er Jahre bekam er Kontakt zur antifaschistischen Widerstandsorganisation um Robert Uhrig, der sich Lemms Widerstandsgruppe anschloss. Sie informierte über die Verflechtungen der betrieblichen Produktion mit der Rüstungs- und Kriegswirtschaft und forderte zur Sabotage auf. Das Ziel der Gruppe war die Errichtung eines sozialistischen Staates.[1]

Anfang 1942 wurden Lemm und weitere über hundert Mitglieder der Widerstandsorganisation Uhrig verhaftet. Nach Untersuchungshaft im Strafgefängnis Plötzensee und Anklage im Januar 1944 erfolgte am 17. März 1944 das Todesurteil durch den „Volksgerichtshof“. Am 17. Juli 1944 wurde er im Zuchthaus Brandenburg-Görden hingerichtet. Seine Grabstelle befindet sich auf dem Urnenfriedhof Seestraße.

Gedenkstein für Otto Lemm an der TH Wildau

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Stefanie Endlich: Wege der Erinnerung. Gedenkstätten und -orte für die Opfer des Nationalsozialismus in Berlin und Brandenburg. Metropol, Berlin 2007, ISBN 978-3-938690-45-1 (Kurzbiografie, S. 277)
  • Johannes Tuchel: Die Todesurteile des Kammergerichts 1943 bis 1945. Eine Dokumentation. Lukas, Berlin 2016, ISBN 978-3-86732-229-4, S. 117–138; S. 118: Gefangenenkarte aus dem Strafgefängnis Plötzensee mit Vermerk über das Todesurteil und Verlegung in das Zuchthaus Brandenburg-Görden; S. 118ff.: Kurzbiografie zu Lemm mit Brief der Berliner Maschinenbau AG vom 10. August 1943, in dem dessen Werksausweis angefordert wurde; S. 122–138 Urteil des Kammergerichts Berlin in der Strafsache gegen Werner Gutsche (Todesurteil), Paul Schütze (Todesurteil), Franz Suter (12 Jahre Zuchthaus), Karl Scherer (5 Jahre Zuchthaus), Otto Lemm (Todesurteil) und Wilhelm Drewitz (6 Jahre Zuchthaus).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Stefanie Endlich: Wege der Erinnerung. Gedenkstätten und -orte für die Opfer des Nationalsozialismus in Berlin und Brandenburg. Metropol, Berlin 2007, S. 277 u. S. 459 (zu Uhrig und den Zielsetzungen der Gruppe)
  2. Stefanie Endlich: Wege der Erinnerung. Gedenkstätten und -orte für die Opfer des Nationalsozialismus in Berlin und Brandenburg. Metropol, Berlin 2007, S. 277.