Roots to Branches

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Roots to Branches
Studioalbum von Jethro Tull

Veröffent-
lichung(en)

1995

Aufnahme

Dezember 1994 bis Juni 1995

Label(s) Chrysalis

Format(e)

LP, CD

Genre(s)

Progressive Rock, Hard Rock, Weltmusik

Titel (Anzahl)

11

Länge

60:00 (CD)

Besetzung

zusätzlich

Produktion

Ian Anderson

Studio(s)

Ian Anderson’s Studio

Chronologie
Nightcap
(1993)
Roots to Branches In Concert (Jethro Tull)
(1995)

Roots to Branches ist das neunzehnte Studioalbum der britischen Rockband Jethro Tull.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Album wurde zuerst am 4. September 1995 in Großbritannien veröffentlicht und am 12. September 1995 in den USA. Im Januar 2007 wurde eine neue, remasterte Version mit zusätzlichen Songs veröffentlicht. Es ist das letzte Tull-Album mit Dave Pegg am Bass, der wegen eines Tourneejobs bei Fairport Convention in den ersten Sessions von Steve Bailey vertreten worden war, und das erste mit Keyboarder Andrew Giddings als offiziellem Bandmitglied. Allerdings hatte Giddings schon als Sessionmusiker zu Catfish Rising (1991) beigetragen. Es war auch das letzte Album, das Tull bei ihrem Langzeit-Label Chrysalis Records veröffentlichte.

Album[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es trägt Merkmale von Tull-klassischem 1970er Jahre Art-Rock und Folk-Rock-Wurzeln, neben Jazz- sowie arabischen und fernöstlichen Einflüssen. Alle Songs wurden von Ian Anderson geschrieben und in seinem eigenen Studio im Winter 1994/1995 aufgenommen.

Produktion und musikalischer Stil[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dieses Album wurde stark von einer Indienreise Ian Andersons beeinflusst. Der Stil des Albums wurde als die indische Version von Songs from the Wood bezeichnet.[1]

Über Roots to Branches sagte Ian Anderson: „Ich sehe Roots To Branches als die 90er-Version von Stand Up, weil darin eine Menge der Dinge ist, die ich als die wichtigsten Elemente von Jethro Tull erachte. Es gibt viel Querflöte, viele Riff-spielende Gitarren und eine recht breite Palette an Einflüssen aus Blues und Klassik auf die östlichen Motive, die auf Stand Up sind.“ Auf der anderen Seite fügt Anderson hinzu, dass „das einzige, was mich traurig macht, ist, dass ich es ein bisschen zu sehr nach den Siebzigern klingen ließ. Ich habe bewusst das Album so klingen lassen wie eine Live-Performance, damit es nicht zu sehr nach 'Studio' klingt. Aber im Rückblick denke ich, es hätte ein bisschen vielfältiger sein sollen.“[2]

Texte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Titellied handelt von religiösem Fanatismus. In Valley geht es um einen Nachbarschaftsstreit, der sich zu tiefverwurzeltem Hass steigert. At Last Forever hat das Dahinscheiden eines geliebten Menschen zum Inhalt.[3]

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Allmusic gab eine unbeeindruckte, aber positive Bewertung: „Alle Songs haben eher eine Stimmung der Dringlichkeit als bei einigen neueren Tull-Alben und einige haben sogar eingängige Melodien […] Andersons Flöte nimmt manchmal Fahrt auf, Martin Barres Gitarre jammert immer noch in den Pausen und Doane Perry (Schlagzeug), Dave Pegg (Bass) und Steve Bailey (Bass) bilden eine anständige Rhythmusgruppe. Nicht annähernd so stark wie Catfish Rising, aber besser als alles andere seit Heavy Horses.“[4] Alan Tepper schrieb im Eclipsed, das Album biete „schnelle, rockige Titel, bei denen Anderson sich auch nicht davor scheute, ungewöhnliche Skalen zu spielen […].“ Es sei „rhythmisch wieder ausgefeilter“ und weise „[u]nerwartete Breaks, halsbrecherische Tempo-Wechsel und neue Harmoniemuster“ auf.[5] Damit relativierte er die negative Bewertung seines Kollegen Sascha Seiler ein knappes Jahr zuvor, der angab, Roots to Branches sei „beinahe ein Totalausfall“, lediglich das funktionierende Bandzusammenspiel rette das Album.[6] Die „atmosphärischen Songs“ reichten an Klassiker wie Thick as a Brick heran, meinte Michael Rensen im Rock Hard.[3]

Platzierungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Album verkaufte sich schlechter als sein Vorgänger und erreichte in den US-Billboard-Charts nur Platz 114, aber Platz 20 in der britischen Charts.[7]

Titelliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

alle Songs komponiert von Ian Anderson

  1. Roots to Branches – 5:11
  2. Rare and Precious Chain – 3:35
  3. Out of the Noise – 3:25
  4. This Free Will – 4:05
  5. Valley – 6:07
  6. Dangerous Veils – 5:35
  7. Beside Myself – 5:50
  8. Wounded, Old and Treacherous – 7:50
  9. At Last, Forever – 7:55
  10. Stuck in the August Rain – 4:06
  11. Another Harry’s Bar – 6:21

Veröffentlichungsdetails[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1995 UK, Capitol TCCHR 6109 Veröffentlichungsdatum 12. September 1995, Cassette
  • 1999 UK, Chrysalis CDCHR 6109 / Capitol Veröffentlichungsdatum 14. September 1999, CD
  • 2006 UK, EMI Music Distribution 3710192 Veröffentlichungsdatum 29. September 2006, CD
  • 2007 UK, Chrysalis UK / Parlophone Veröffentlichungsdatum 19. März 2007, Digital

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Scott Allen Nollen: Jethro Tull. A History of the Band, 1968–2001. McFarland, Jefferson, N.C. 2001, ISBN 0-7864-1101-5, S. 336 (books.google.com.br).
  2. Jethro Tull Press: Guitar World, September 1999. tullpress.com, archiviert vom Original am 3. März 2016; abgerufen am 22. März 2016.
  3. a b Michael Rensen: Jethro Tull. Kein Bock auf Golf und Tennis. In: Rock Hard. Nr. 103, Dezember 1995, S. 113.
  4. Roots to Branches – Jethro Tull; Songs, Reviews, Credits, Awards; AllMusic. allmusic.com, abgerufen am 22. März 2016.
  5. Alan Tepper: Jethro Tull. „4 Alben“. In: Eclipsed. Rock Magazin. Nr. 87, November 2006, News from the Past, S. 74.
  6. Sascha Seiler: Jethro Tull. Rockmusik aus Hameln. In: Eclipsed. Rock Magazin. 78 (Dezember/Januar, 2005/2006), Einkaufszettel, S. 66 f.
  7. Album artist 51 – Jethro Tull. Tsort.info, abgerufen am 22. März 2016.