Sommer wie Winter

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Film
Titel Sommer wie Winter
Originaltitel Presque rien
Produktionsland Frankreich
Originalsprache Französisch
Erscheinungsjahr 2000
Länge 97 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Sébastien Lifshitz
Drehbuch Sébastien Lifshitz
Produktion Christian Tison
Musik Perry Blake
Kamera Pascal Poucet
Schnitt Yann Dedet
Besetzung

Sommer wie Winter (fr.: Presque rien) ist ein französischer Film aus dem Jahr 2000, bei dem Sébastien Lifshitz Regie führte.

Der 18-jährigen Mathieu verbringt seine Sommerferien seiner Familie an einem französischen Küstenort, bevor er im Herbst mit seinem geplanten Architekturstudium beginnt. Seine Mutter ist tief deprimiert, da sie unter dem Tod ihres an Krebs verstorbenen Babys leidet. Mit seiner jüngeren Schwester kann Mathieu in seinen Ferien nicht viel gemeinsam unternehmen. Am Strand trifft Mathieu den attraktiven Cédric, der einen Freund sucht. Nach dem ersten scheuen Kuss entwickelt sich zwischen den beiden jungen Männern eine stürmische Affäre.

Achtzehn Monate später leidet Mathieu unter der Trennung von Cédric. Nach einem Selbstmordversuch schickt ein Psychiater Mathieu zurück ans Meer, wo er begreifen soll, was dort damals beim Beziehungsbruch geschehen ist. Im Film wird nicht verraten, woran die Beziehung gescheitert ist. Zurück am Meer trifft Mathieu auf Pierre, einen weiteren ehemaligen Freund von Cédric. Mathieu fühlt, dass er mit Pierre einen Menschen gefunden hat, der ihn versteht.

Sébastien Lifshitz’ erster langer Spielfilm wechselt zwischen den beiden Handlungssträngen im Sommer und im Winter und ist nicht chronologisch aufgebaut. Der Kontrast zwischen beiden Handlungszeiten im Leben von Mathieu wird hierdurch vom Drehbuchautor Sébastien Lifshitz hervorgehoben. Die Filmmusik stammt vom irischen Sänger Perry Blake aus dessen Album Still Life.

Sascha Westphal sieht die Auflösung geglicher Chronologie in dem fortwährenden Nebeneinander von Gegenwart und Vergangenheit, von Sommer und Winter, von Liebe und Apathie, Aufbruch und Erstarrung, indem Lifshitz mit einer Folge von Momentaufnahmen arbeitet.[1]

„So dauert es fast bis zum Ende des Films, bis sich mit Sicherheit sagen lässt, dass zwischen den Tagen im Sommer, die auch die Tage einer ersten großen Liebe und eines Coming-out sind, und denen im Winter anderthalb Jahre liegen. Anderthalb Jahre, über die Lifshitz nichts erzählt. Um Erklärungen und andere kausale Strukturen, die narrative Klarheit schaffen könnten, geht es in seinen Spielfilmen ohnehin nicht.“

Sascha Westphal: Sissy_(Magazin)

„Porträt eines Heranwachsenden, das sich optisch durchaus geschickt, wenn auch mit teilweise drastischen Szenen auf die sinnliche Seite der Sexualität konzentriert. Dabei verwirrt die unkonventionelle Erzählung mit vielen Zeitsprüngen und verliert an Glaubwürdigkeit, weil sich der Film nur andeutungsweise mit der Persönlichkeitsentwicklung des Protagonisten beschäftigt.“

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Sommer wie Winter – SISSYMAG. Abgerufen am 5. Juni 2024 (deutsch).
  2. Sommer wie Winter. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.