Walter Preißler

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Walter Preißler (* 8. April 1915 in Buckwa bei Falkenau, Österreich-Ungarn; † 3. Februar 2005) war ein deutscher Jurist und Politiker (GB/BHE, GDP, CDU).

Nach dem Abitur am Deutschen Gymnasium in Eger nahm Preißler ein Studium der Rechtswissenschaften an der Deutschen Universität Prag auf, das er an der dortigen juristischen Fakultät mit der Promotion zum Dr. jur. beendete. Er arbeitete zunächst beim Amtsgericht Falkenau und war anschließend als Berater für Sozialrecht tätig. Seit dem 1. November 1938 war er Mitglied der NSDAP (Mitgliedsnummer 6.608.246).[1]

Nach dem Zweiten Weltkrieg siedelte Preißler als Heimatvertriebener nach Westdeutschland über und ließ sich in Hessen nieder. Hier arbeitete er im Bereich des Volksschulwesens. Außerdem schloss er sich dem Bund der Vertriebenen (BdV) an und war später dessen Kreisvorsitzender in Wetzlar. Von 1980 bis 1989 fungierte er als Bundesvorsitzender des Bundes der Egerländer.

Anfang der 1950er Jahre zählte er zu den Mitbegründern des GB/BHE in Wetzlar. Er wurde im Mai 1961 Mitglied der GDP, die in Hessen im September 1962 in GDP/BHE umbenannt wurde. 1969 war er – erfolglos – Spitzenkandidat auf der hessischen Landesliste der dann unter GPD firmierenden Partei für die Bundestagswahl; sie erreichte in Hessen nur 0,6 % der Zweitstimmen.[2] Von 1968 bis 1972 war er stellvertretender Bundesvorsitzender der GPD. 1972 wechselte er zur CDU über.

Preißler war Kreistagsmitglied des Kreises Wetzlar. Dem Hessischen Landtag gehörte er von 1954 bis zu seiner Mandatsniederlegung am 9. März 1955 sowie erneut von 1958 bis 1966 an. Er war zunächst Erster Kreisbeigeordneter und amtierte von 1952 bis 1955 als Landrat des Kreises Wetzlar. Von Februar 1955 bis Dezember 1962 war er Staatssekretär im Innenministerium des Landes Hessen.

  • Albrecht Kirschner: Abschlussbericht der Arbeitsgruppe zur Vorstudie „NS-Vergangenheit ehemaliger hessischer Landtagsabgeordneter“ der Kommission des Hessischen Landtags für das Forschungsvorhaben „Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen“. Hrsg.: Hessischer Landtag. Wiesbaden 2013, S. 24, 27, 43, 48, 50 (Download [PDF; 479 kB]).
  • Hans-Peter Klausch: Braunes Erbe. NS-Vergangenheit hessischer Landtagsabgeordneter der 1.–11. Wahlperiode (1946–1987). Die-Linke-Fraktion im Hessischen Landtag, Wiesbaden 2011, S. 18 (Download [PDF; 4,2 MB]).
  • Jochen Lengemann: Das Hessen-Parlament 1946–1986. Biographisches Handbuch des Beratenden Landesausschusses, der Verfassungsberatenden Landesversammlung und des Hessischen Landtags (1.–11. Wahlperiode). Hrsg.: Präsident des Hessischen Landtags. Insel-Verlag, Frankfurt am Main 1986, ISBN 3-458-14330-0, S. 352–353 (hessen.de [PDF; 12,4 MB]).
  • Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 296.

Einzelnachweise

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  1. Hans-Peter Klausch: Braunes Erbe. NS-Vergangenheit hessischer Landtagsabgeordneter der 1.–11. Wahlperiode (1946–1987). Die-Linke-Fraktion im Hessischen Landtag, Wiesbaden 2011 (Download [PDF; 4,2 MB]).
  2. Hessen wählt zum sechsten Bundestag. In: Beiträge zur Statistik Hessens Nr. 36, neue Folge. Hessisches Statistisches Landesamt Wiesbaden, 1971, abgerufen am 6. September 2023.