Weißer Wau

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Weißer Wau

Weißer Wau (Reseda alba)

Systematik
Rosiden
Eurosiden II
Ordnung: Kreuzblütlerartige (Brassicales)
Familie: Resedagewächse (Resedaceae)
Gattung: Reseda
Art: Weißer Wau
Wissenschaftlicher Name
Reseda alba
L.

Der Weiße Wau (Reseda alba), auch Weiße Resede genannt[1], ist eine Pflanzenart aus der Gattung Reseda innerhalb der Familie der Resedagewächse (Resedaceae).[2]

Illustration aus Icones plantarum rariorum, Volume 3, Tafel 474
Habitus
Blütenstand

Vegetative Merkmale

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Der Weiße Wau ist eine ein-, zweijährige oder ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 30 bis 90 Zentimetern erreicht.[2] Die rippigen, kahlen Stängel sind aufrecht und meist verzweigt.[1][2]

Die wechselständig am gesamten Stängel bis unter den Blütenstand angeordneten Laubblätter sind im oberen Stängelbereich kürzer.[1][2] Die kahle und graugrüne Blattspreite ist bei einer Länge von 3 bis 15 Zentimetern sowie einer Breite von 3 bis 5 Zentimetern im Umriss eiförmig bis eiförmig-länglich mit meist sich verschmälernder Spreitenbasis und kammartig fiederschnittig, mit 4 bis 15 schmalen Blattabschnitten an jeder Seite.[1][2] Die Blattabschnitte sind lineal-lanzettlich.[3]

Generative Merkmale

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Die Blütezeit reicht im Mittelmeerraum von April bis September.[1] In einem endständigen, pyramidalen, 20 bis 40 Zentimeter langen und traubigen Blütenstand sind viele Blüten dicht angeordnet.[1][2] Die haltbaren Tragblätter sind bei einer Länge von 3 bis 3,5 Millimetern lanzettlich-linealisch. Der Blütenstiel ist 2 bis 8 Millimeter lang.[2]

Die zwittrigen und kurz gestielten, kleinen Blüten sind meist fünfzählig, seltener sechszählig mit doppelter Blütenhülle. Die Kronblätter sind länger als die Kelchblätter.[1] Die fünf oder selten sechs haltbaren[2] Kelchblätter sind schmal eilanzettlich[1] oder bei einer Länge von 2 bis 2,5 Millimetern lanzettlich-linealisch.[2] Die fünf oder selten sechs weißen, genagelten Kronblätter sind bei einer Länge von selten 3,5 bis, meist 4 bis 6 Millimetern[2] schmal verkehrt-eiförmig. Die oberen Kronblätter sind mehr oder weniger tief in drei schmale Zipfel zerteilt.[1][2] Die 10 bis 14 Staubblätter sind im unteren Teil ringförmig verwachsen.[1] Die haltbaren, kahlen Staubfäden sind mit einer Länge von 2 bis 3,5 Millimetern[2] relativ kurz. Die Staubbeutel sind 1 bis 2 Millimeter lang.[2] Es ist ein intrastaminaler Nektardiskus vorhanden.[2] Vier Fruchtblätter sind zu einem kurz gestielten, oberständigen und kahlen, gerippten Fruchtknoten verwachsen.[2] Es sind vier kurze Griffel vorhanden.

Die aufrechte, bei einer Länge von 8 bis 14 Millimetern sowie einem Durchmesser von 4 bis 6 Millimetern[2] relativ kleine und meist kahle Kapselfrucht, mit beständigem Kelch und Staubblattresten, ist zylindrisch, länglich-eiförmig[2] oder -elliptisch und vierkantig, Sie ist oben vierzähnig, mit einem kleinen „Krönchen“ (Griffel und Narben).[1] Die mit einem Durchmesser von 1 bis 1,3 Millimetern[2] sehr kleinen Samen sind nierenförmig und feinwärzlich oder fein skulptiert.[1]

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 40.[2][4]

Der Weiße Wau kommt ursprünglich vom Mittelmeerraum bis zum Iran und von Marokko bis Eritrea und zur Arabischen Halbinsel vor.[5] In weiten Teilen Nordamerikas, in Südamerika, Australien und im südlichen Afrika ist Reseda alba ein Neophyt.[2][6]

Der Weiße Wau gedeiht an Wegrändern und auf Ruderalflächen, besonders auf Sand.[1]

Die Erstveröffentlichung von Reseda alba erfolgte 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, Tomus I, S. 449.[7]

Je nach Autor gibt es von Reseda alba mehrere Unterarten:[8]

  • Reseda alba L. subsp. alba
  • Reseda alba subsp. decursiva (Forssk.) Maire (Syn.: Reseda decursiva Forssk.): Sie kommt von Nordafrika bis zur Arabischen Halbinsel und bis zum Iran vor.[6]
  • Reseda alba subsp. hookeri (Guss.) Arcang. (Syn.: Reseda hookeri Guss.): Sie kommt in Algerien, Spanien, Frankreich, Italien, Sizilien, Malta, Griechenland, Kreta und in Israel vor.[8]
  • Reseda alba subsp. myriosperma (Murb.) Maire (Syn.: Reseda myriosperma Murb.): Sie kommt nur in Marokko vor.[8]

Die Weiße Resede ist seit etwa 1561 als Zierpflanze in Kultur.[3]

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h i j k l m Peter Schönfelder, Ingrid Schönfelder: Die neue Kosmos-Mittelmeerflora. Franckh-Kosmos-Verlag Stuttgart 2008. ISBN 978-3-440-10742-3. S. 306.
  2. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t Santiago Martín-Bravo, Gordon C. Tucker, Thomas F. Daniel: Resedaceae Martinov. In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico. Volume 7: Magnoliophyta: Salicaceae to Brassicaceae. Oxford University Press, New York und Oxford, 2010, ISBN 978-0-19-531822-7. Reseda alba Linnaeus. S. 192 - textgleich online wie gedrucktes Werk.
  3. a b Friedrich Markgraf: Berberidaceae, Lauraceae, Rhoeadales. In: Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 2. Auflage, Band IV.1., 1958, S. 519.
  4. Reseda alba bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis
  5. Reseda alba im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 2. Februar 2021.Vorlage:GRIN/Wartung/Keine ID angegeben
  6. a b Datenblatt Reseda alba bei POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science.
  7. Carl von Linné: Species Plantarum. Band 1, Impensis Laurentii Salvii, Holmiae 1753, S. 449. eingescannt bei biodiversitylibrary.org.
  8. a b c S. Martín-Bravo (2011): Resedaceae. Datenblatt Reseda alba In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
Commons: Weißer Wau (Reseda alba) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien